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Neue Westfälische: Bildungsstreik Wert und Würde

Archivmeldung vom 18.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bildung ist systemrelevant", war auf einem Plakat zu lesen, das ein Schüler am Bielefelder Rathausplatz in die Höhe reckte. In der Tat, treffender lässt sich der Anlass des zweiten sogenannten Bildungsstreiks in diesem Jahr nicht ausdrücken.

Diese Jugend weiß um ihren Wert, gleich ob sie gestern auf die Straßen ging oder brav in der Uni paukte. Wer um seinen Wert weiß, muss sich nicht unter Wert verkaufen. Versucht wird es dennoch, von Politikern, Wirtschaft, eigentlich der gesamten Gesellschaft. Die Erwartungen an die Jugend werden stetig höhergeschraubt, damit sie schnell und stromlinienförmig durchs Bildungssystem hetzt, um dem Land aus einer Krise zu helfen, die sie nicht verursacht hat. Der sogenannte Bologna-Prozess und das Turbo-Abitur nach 12 statt 13 Schuljahren haben zu Zwängen geführt, die aus Studierenden Fachidioten machen und zehnjährigen Kindern ein Arbeitspensum zumuten, gegen das Fließbandarbeit ein Zuckerschlecken ist. Das kann niemand wollen. Der Chor der besserwissenden Politiker, die ihre Hände in Unschuld waschen, ist unterdessen leiser geworden. Der eine oder andere verspricht Nachbesserung, die meisten aber spielen wie eh und je Schwarzer Peter. Nicht die Politik sei verantwortlich, sondern die Hochschulen. Wer verantwortlich ist, ist den Demonstrierenden egal. Sie erwarten zu Recht, dass sich etwas ändert. Ihr Druck zeigt erste Wirkung. Bildungsministerin Annette Schavan kündigte gestern eine BAföG-Erhöhung an, die sie vor zwei Wochen noch kategorisch ausgeschlossen hatte. Wenn Druck die einzige Sprache ist, die die Verantwortlichen verstehen, wird es noch vieler Demonstrationen bedürfen, um den Wert der Bildung in Einklang zu bringen mit dem Wert und der Würde der jungen Menschen. Würde und Recht auf Bildung sind Menschenrechte.

Quelle: Neue Westfälische

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