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Neue Presse Hannover: Ein Affäre ohne Sieger

Archivmeldung vom 02.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der vorerst letzte Akt im Drama des Karl-Theodor zu Guttenberg ist überstanden. Der strahlende Held, späterer Erzschurke, ist abgetreten. Vorhang, null Applaus, dafür Ratlosigkeit und Entsetzen im Zuschauerraum. Wer über diesen Ausgang der Tragödie Freude empfindet - oder gar Häme - hat nichts verstanden. Innerhalb von wenigen Tagen mussten wir im Zeitraffer erleben, wie der Ruf der Politik, der Wissenschaft, in Teilen auch der Medien ernsthaft Schaden genommen hat.

Von Anfang an hat die sogenannte Plagiatsaffäre polarisiert. Die Kampfzone lag exakt auf Höhe der Werte des deutschen Bildungsbürgertums. Hier blankes Entsetzen über akademisches Fehlverhalten, über Skrupellosigkeit und Lüge. Dort Solidarität mit dem grundsympathischen Hoffnungsträger und akute Gereiztheit über eine polemische Kampagne, über den Dünkel der Gelehrten. Nach dem "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" der Sarrazin-Debatte folgte das "Es muss aber auch mal gut sein" des Guttenberg-Zeitalters. Doch es war nicht gut, leider. Möglicherweise, wenn Guttenberg sich beim Aufkommen der ersten Vorwürfe in vollem Umfang zu seiner Schuld bekannt hätte und zurückgetreten wäre. Aber vielleicht hätte sogar diese "Käßmann"-Variante nicht ausgereicht. So aber hat sich der Verteidigungsminister, nicht ohne Anfälle von Arroganz und unnötiger Schuldsuche bei Dritten, für die Salamitaktik entschieden. Die Kanzlerin hat ihn dabei unterstützt, ganz gegen ihr feines, machtpolitisches Gespür. Und nun? In den Köpfen vieler Menschen wird hängenbleiben, dass alle Politiker Dreck am Stecken haben und wir niemandem mehr trauen dürfen. Verhängnisvoller hätte diese Affäre nicht enden können.

Quelle: Neue Presse Hannover

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