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Neues Deutschland: Zahlt den Aufschwung!

Archivmeldung vom 21.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf Probe« würde Ursula Frerichs, Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft, gern den Urlaubsanspruch für Lohnabhängige von sechs auf vier Wochen kürzen. Was gibt es da bloß auszuprobieren? Ob es »der Wirtschaft« gut tut, wenn, je nach Rechnung, die Arbeitszeit um deutlich mehr als vier Prozent erhöht oder die Löhne um deutlich mehr als vier Prozent gekürzt werden?

Aber sicher! Ob ein geringerer Urlaubsanspruch den in ihrem Verband organisierten Unternehmern gefallen wird? Ja, klar! Oder ob die Lohnabhängigen es toll finden, sich nur noch vier Wochen im Jahr erholen zu können? Ganz bestimmt nicht! Egal, »unsere Besitzstände« müssten zurückgeschraubt werden, »um den Aufschwung zu unterstützen«, sagt Frerichs. Ihrem Kollegen Mario Ohoven vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft reicht »momentan« zur »Sicherung des Aufschwungs« eine Reduzierung auf fünf Wochen Urlaub. Als Gründe führt er den Fachkräftemangel an, aber auch, dass derzeit »jeder gebraucht« werde. Sind wir jetzt alle Facharbeiter? Und bekommen wir alle einen Job?

Die Argumente sind wirr, und ernst nehmen muss man die Vorschläge im Detail sicher nicht. Ernst ist aber ihr Hintergrund: Deutschland wurde Exportweltmeister auf Kosten der Beschäftigten. Die Milliarden für Unternehmen und Banken während der Krise gehen in Form von »Sparpaketen« auf Kosten der Beschäftigten und Erwerbslosen. Während die Reallöhne im letzten Jahrzehnt insgesamt sanken, stagnierten sie bislang wenigstens in Zeiten des Aufschwungs. Die Beschäftigten künftig auch noch den Aufschwung zahlen zu lassen, wäre der nächste Schritt. 

Quelle: Neues Deutschland

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