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Lausitzer Rundschau: Skiunfall von Dieter Althaus und den Folgen

Archivmeldung vom 12.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist bei dem tragischen Geschehen auf einer österreichischen Skipiste, in das Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus verwickelt wurde, eine öffentliche Aufmerksamkeit zu beobachten, die wenig zu tun hat mit dem Vorfall selbst, dem Tod eines Menschen.

Auch wenn man ein Fehlverhalten des CDU-Politikers unterstellt, so würde sich dies doch in einem Bereich bewegen, der wenig Raum lässt für eine allgemeine Diskussion über daraus zu ziehende Rückschlüsse auf charakterliche Defizite eines Menschen. Denn wer ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass es kaum jemanden gibt, dem nicht schon einmal ein vermeidbares Missgeschick passiert ist. In aller Regel hat man dabei Glück, wenige erleben die tragischen Konsequenzen solcher Fehltritte wie etwa den ungewollten Tod eines Menschen. Skifahrer sind ausschließlich mit sich selbst in der Spur und schon aus Eigeninteresse darauf bedacht, mit niemandem zu kollidieren. Der Fall Althaus ist im Kern eine Privatsache zwischen wenigen Menschen, die der Zufall zu einer Schicksalsgemeinschaft werden ließ und von denen jeder schwer zu tragen hat an dem Geschehen. Bei der öffentlichen Stellung von Althaus, der ansonsten auch von Politikern gesuchten großen Bühne für ihre Auftritte, sollte sich allerdings auch niemand über den Rummel wundern, den diese Privatsache verursacht. Das gehört nunmal zu einer Mediengesellschaft, in der sich oft genug Menschen danach drängen, auch das letzte Detail ihres Intimlebens vermarktet zu sehen. Ein durchaus fragwürdiger Voy8eurismus ist längst Alltag, und keiner kann sich dem völlig entziehen. Was allerdings nicht passieren sollte, ist eine Verquickung von dem Nachdenken über private Schuld, öffentlicher Neugier und Schamlosigkeit einerseits sowie politischen Schlussfolgerungen andererseits. Was immer auf der Piste passiert sein mag, es taugt nicht für Wahlkämpfe oder für ein Urteil darüber, ob Dieter Althaus befähigt sein mag für ein bestimmtes Amt. Er allein muss darüber urteilen, inwieweit er aus dem Geschehen Konsequenzen zieht. Das wurde in der öffentlichen Diskussion zumeist so gesehen. In Erfurt sind allerdings in den letzten Tagen Zwischentöne zu hören gewesen, die sich bei einer Anklageerhebung deutlicher bemerkbar machen könnten. Eine politische Diskussion über den Skifahrer Althaus wäre ein trauriger Missbrauch einer zutiefst menschlichen Tragödie.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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