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Lausitzer Rundschau: Berlinale-Preise für deutsche Filmemacher

Archivmeldung vom 20.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Fell der Bären war diesmal schwarz-rot-gold. Mit gleich vier Beiträgen war das deutsche Kino prominenter im Berlinale-Wettbewerb vertreten als die Franzosen im traditionell nationalbewussten Cannes. Dass drei Filme am Samstag auf dem Siegertreppchen landeten, ist freilich eine kleine Sensation.

Die übliche Jury-Diplomatie geografisch ausgeklügelter Ausbalanciertheit wurde beim Preisregen dieser 56. Berliner Filmfestspiele ignoriert. Dass Sandra Hüller als dämonenbesessene Studentin in „Requiem“ gewinnen würde, war unvermeidbar – gegen die grandiose Leistung der Kinodebütantin hatten auch die „Alien“- Veteranin Sigourney Weaver oder Isabelle Huppert keinerlei Chance. Durchaus eindrucksvoll, wie üblich, der wilde Jürgen Vogel als fieser Vergewaltiger in „Der freie Wille“, der eine internationale Anerkennung längst verdient hat und für seine Gesamtleistung als Hauptdarsteller, Produzent und Co-Autor des Films den Bären bekam. Den Schauspielpreis für den „Elementarteilchen“-Darsteller Moritz Bleibtreu hatte indes keiner auf der Rechnung. Die beliebte Berlinale-Übung, Oscar-Kandidaten glamourwirksam vorab zu krönen, fiel diesmal aus: Heath Ledger blieb für seine Junkie-Rolle in „Candy“ so unberücksichtigt wie alle Amerikaner. Ganz schön clever, in Zeiten wie diesen den Jury-Preis einträchtig zwischen Dänemark und Iran aufzuteilen. Nicht weniger symbolträchtig, der wütenden Guantánamo-Anklage von Michael Winterbottom einen Regie-Preis zu geben. Gleichfalls politisch, gleichwohl reichlich bewegend und verdientermaßen vergoldet das Vergangenheitsbewältigungsdrama „Grbavica“ der Bosnierin Jasmila Zbanic. Für die ostdeutsche Liebelei „Sehnsucht“, einem Erstling mit Laiendarstellern auch aus der Lausitz, blieb schließlich ein schöner Trostpreis: Der Film von Valeska Grisebach avancierte zum großen Liebling der internationalen Kritiker. Bleibt als Wermutstropfen nur, dass es die Deutschen bei der nächsten Berlinale wohl verdammt schwer haben werden – dann ist zum Ausgleich wohl „Bären“-Pause angesagt.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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