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Westfalenpost: Aufbau vor Ausbau

Archivmeldung vom 19.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Aufbau Ost vor Ausbau West, so hieß das Anfang der Neunziger, unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung. Der Satz hatte damals, als nach vier Jahrzehnten DDR-Wirtschaft die neuen Länder ein beklagenswertes Bild des Verfalls und der Verwüstung boten, seine Berechtigung.

Da war eine historische Hypothek abzutragen. Im Grunde ging es darum, im Osten den Nachkriegswiederaufbau zu leisten, den der Westen in der Tat hinter sich hatte. Aufbau vor Ausbau, logisch. Das ist jetzt eine Weile her. Als dieser Tage wieder einmal über das in Ost und West unterschiedliche Rentenniveau gestritten wurde, konnte man hören, nach fast zwei Jahrzehnten sei dieser Zustand unwürdig. Es müsse endlich gesamtdeutsche Normalität einkehren. Wer so argumentiert, sollte sich freilich nicht beklagen, wenn jetzt die Kanzlerin Gleichbehandlung in einer anderen Hinsicht anmahnt, indem sie geltend macht, dass es mittlerweile auch im Westen Regionen gibt, deren Nachholbedarf an Investitionen bevorzugt zu berücksichtigen sei. Dabei stellt sie die Privilegierung des Ostens durch den Solidarpakt, der wie vereinbart bis 2019 gilt, mit keinem Wort in Frage. Vielerorts finden sich im Osten schon heute die moderneren Telekommunikationsnetze, die komfortableren Autobahnen, die hübscher sanierten Städte. Wo gleichwohl der Aufschwung ausblieb, wird er sich auch mit besserer Infrastruktur nicht bewirken lassen. Zur deutschen Normalität gehört eben auch, dass in Gegenden wie Mecklenburg oder Brandenburg noch nie viel mehr geblüht hat als der Raps. Aufbau vor Ausbau: Der Satz gilt heute auch in umgekehrter Richtung.

Quelle: Westfalenpost (von Winfried Dolderer)

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