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Allg. Zeitung Mainz: Nicht ruiniert

Archivmeldung vom 12.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nun scheint der staatsmännische Auftritt der französischen Präsidenten Sarkozy doch noch etwas Konkretes bewirkt zu haben; denn Bonapartes Erbe hatte in seiner ansonsten eher von Privatem durchwehten Pressekonferenz angekündigt, den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern im Nachbarland einen Werbeverzicht aufzubrummen.

Und genau diese Idee macht nun grenzübergreifend auch in Deutschland die Runde, wo das TV-Publikum schon froh wäre, wenn ARD und ZDF auf Schleichwerbung und die direkt oder indirekt honorierte Platzierung von Produkten, auch Filmen, Auftritten, Büchern etc., in ihren populären Formaten verzichteten. So ist das Auffliegen des Falles Andrea Kiewel, die schamlos für Schlankmacher warb und dafür gefeuert wurde, mitnichten ein Resultat Zweiter Deutscher Selbstreinigungskräfte, sondern eher des generellen Futterneids in der Medienwirtschaft. Dabei mussten sich die Verantwortlichen, um so etwas nicht früher zu sehen, keineswegs beide Augen zuhalten, das rechte allein mit zwei Fingern hat offenbar schon genügt. Der Ruf nach einem Werbeverzicht auch hier kommt jetzt aber nicht nur von Hütern der reinen Fernsehlehre, viel mehr noch aus dem Kreis der Privaten, die nicht nur nach Umsatzplus gieren, sondern mit dem Einstieg des Medienzaren Rupert Murdoch bei Premiere das Fracksausen bekommen, weil sie mit Recht fürchten, dass der US-Multimilliardär dem Bezahlsender den gesamten Bundesliga-Fußball zuschanzen könnte, was wie von selbst gravierende Auswirkungen auf die künftige Verteilung des TV-Werbekuchens hätte. ARD und ZDF könnten wirtschaftlich damit leben, obgleich ihr Publikum mit einem solchen Deal hart vor das Schienbein getreten würde, weil aktueller TV-Fußball damit auf Länderspiele reduziert wäre. Unter dem Strich sind die Werbeeinnahmen für die beiden Anstalten aber vor dem Hintergrund eines konstant wachsenden Gebührenaufkommens nicht der entscheidende Teil. Ein Verzicht, wenn er denn tatsächlich käme, würde sie nicht ruinieren; ihre Programme aber gewiss noch deutlicher und angenehmer vom Einerlei all der Privat- und Bezahlkanäle abheben.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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