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Westdeutsche Zeitung: Griechenland verprellt die Troika der Geldgeber

Archivmeldung vom 03.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Den Griechen wird es nicht gelingen, ihre Finanzkatastrophe in den Griff zu bekommen - sie gleicht der Quadratur des Kreises. Diese Aufgabe konnte schon der griechische Mathematiker Archimedes nicht bewältigen, denn sie ist unlösbar.

Aber Annäherungen sind möglich. Diese hat Athen zunächst jedoch unmöglich gemacht, indem sie die zu Hilfe geeilte Troika aus Europäischer Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank verprellt hat.

Dass die Experten der Troika verärgert ihre Koffer gepackt haben und abgereist sind, ist verständlich und richtig. Das zweite große Hilfspaket für Athen ist damit in weitere Ferne gerückt, denn derzeit geht es noch um acht Milliarden Euro aus der ersten Hilfszusage über 110 Milliarden Euro.

Die Griechen haben trotz mehrfacher Ermahnung ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Es gebe weder eine Liste für die zu privatisierenden Firmen noch reduzierte Gehaltstabellen für den ausgeuferten Beamtenapparat. Auch die angekündigten Steuerpläne seien noch nicht ausgearbeitet, hört man im Umfeld der Troika. Damit sollte Griechenland 50 Milliarden Euro einsparen. Somit ist klar: Ohne die bereits geflossenen Milliarden wäre Griechenland längst pleite.

Das Land der Götter muss also in den kommenden zwei Wochen nachsitzen. Dann wollen die Troika-Fachleute aber fertige Pläne für ein hartes Sparprogramm sehen. Mit luftigen Versprechungen werden sie sich aber nicht mehr abspeisen lassen. Denn nicht zuletzt die deutschen Steuerzahler wollen wissen, wohin ihr Geld fließt. Und daran gibt es keine Zweifel: Könnten diese selbst entscheiden, bekäme Athen keinen Cent.

In die Krise haben sich die Griechen selbst hinein manövriert. Mit gefälschten Zahlen sind sie in die Eurozone gekommen und haben danach gelebt wie "die Made im Speck". Eigentlich wäre eine Umschuldung und die Rückkehr zur Drachme angebracht. Stattdessen wird - wie immer, wenn Politik auf Wirtschaft trifft - versucht, die immer größeren Finanzlöcher von außen zu stopfen. Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft am Boden liegt und kaum Hoffnung auf einen Mentalitätswandel in der Bevölkerung besteht, ist dies ein hoffnungsloses Unterfangen.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (ots)

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