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Börsen-Zeitung: Aktien - aber die richtigen

Archivmeldung vom 28.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

In den beiden vergangen Wochen haben erneut Gewinnwarnungen von einzelnen Unternehmen zu massiven Kursverlusten geführt. So brachen die Notierungen von Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland, Tiefbauspezialist Bauer und K+S ein. Die Abschwächung der Konjunktur trifft offensichtlich vor allem das Verarbeitende Gewerbe und zyklische Titel. Weitere Gewinnwarnungen in diesen Sektoren dürften folgen.

Auch Autos geben derzeit nicht mehr an der Börse Gas, sondern allenfalls noch auf der Autobahn, aber auch nur da, wo keine Baustelle ist. Auch Zulieferer fahren eher im Rückwärtsgang. Hersteller und Zulieferer stehen angesichts von Klimadiskussion und des kostenintensiven Übergangs zur Elektromobilität vor gewaltigen Herausforderungen. Und Bankaktien wie hierzulande zum Beispiel die Titel von Deutscher und Commerzbank gibt es immer billiger.

Angesichts dieser Gemengelage und rückläufigen Gewinnerwartungen im Dax mahnen mehrere Institute zur Vorsicht. So hat M.M. Warburg ihre Dax-Prognose zum Jahresende auf 11000 Punkte gesenkt. Sollten Anleger also derzeit Aktien untergewichten oder gar keine Dividendentitel halten?

Nein, das Gegenteil ist richtig. Der Anleger muss sich nur verdeutlichen, welches Spiel derzeit an den Märkten abläuft. Weltweit sind die großen Notenbanken auf massivem Lockerungskurs, der anhalten dürfte. Im Euro gibt es für sichere Anlagen keine Zinsen mehr. Vielmehr drohen Kunden der Stadtsparkasse München und anderen Instituten Verwahrentgelte für Girokonten. 28000 Sparern werden von den Münchnern zum Jahresende ihre Prämiensparverträge gekündigt. Vor diesem Hintergrund sind Aktien, die in vielen Fällen zudem noch eine hohe und stabile Dividendenrendite bieten, ungewöhnlich attraktiv.

Allerdings gilt es natürlich die richtigen Titel auszuwählen. Dies mag nicht immer vollends gelingen, doch sollte die gewählte Mischung zumindest erfolgversprechend sein. Bei Zyklikern, Autoaktien und Banken scheint Vorsicht ratsam. Hingegen dürften Bondproxies wie zum Beispiel hierzulande Allianz oder Munich Re, die aufgrund ihrer Ausschüttungen als Ersatz für die weiland gute Zinsen abwerfenden Anleihen taugen, weiter gefragt sein.

Auch stabile Wachstumswerte wie Adidas, Linde oder SAP scheinen weiter aussichtsreich. Sie gehören übrigens auch zu den Titeln, die im Dax im laufenden Jahr am stärksten zugelegt haben. Deutliche Verluste verbuchten hingegen BMW und Lufthansa.

Obgleich viele Indikatoren der Realwirtschaft eher pessimistisch stimmen, bewegen sich die Aktienindizes in den USA und Europa nahe ihren historischen Höchstständen. "Bei genauerem Hinsehen zeigen sich gute Gründe, das Glas eher als halb voll denn als halb leer zu sehen", meint Olivier de Berranger, Chief Investment Officer (CIO) bei La Financière de l'Echiquier. Grund sei die lockere Geldpolitik nahezu aller Zentralbanken. Zahlreiche Staaten hätten höhere Haushaltsausgaben bzw. Steuerentlastungen bekannt gegeben, um die Konjunktur zu stützen. "Dieses Umfeld ist für Aktien ideal", sagt Berranger.

Vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus stuft auch Fondsmanager Bert Flossbach Aktien als niedrig bewertet ein. Doch gelte es natürlich bei jedem Titel auf Risiko sowie Ertrag zu schauen und Qualitätswerte auszuwählen. Also Aktien, was sonst! Aber die richtigen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Werner Rüppel

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