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Lausitzer Rundschau: Claudia Pechstein kämpft gegen Doping-Aufklärer

Archivmeldung vom 07.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Claudia Pechstein läuft zurzeit das Rennen ihres (Sportler)Lebens, allerdings mit nur geringen Erfolgschancen. Mit juristischen Mitteln versucht Pechstein, ihre Dopingsperre wegen eines Formfehlers annullieren zu lassen.

Wer mag bei dieser Argumentation schon einen Freispruch erster Klasse, also einen Sieg auf ganzer Linie, erwarten? Es ist ein scheinheiliger Wettlauf, den sich Athleten und Funktionäre im Anti-Dopingkampf liefern. Die Sportler benutzen die leistungssteigernden Mittel solange, bis sie nachgewiesen werden können. Dann gibt es meist eine Welle von Entlarvungen, wie zuletzt bei der Tour de France 2008. Da kam plötzlich ein Nachweisverfahren für das Mittel Cera auf den Markt, und Profis wie Stefan Schumacher oder Bernhard Kohl wurden erwischt. Doch noch während sich die Betrüger tränenreich rechtfertigten, das zuständige Pharmaunternehmen werbewirksam das Nachweisverfahren in allen Medien erklären durfte und die "sauberen" Konkurrenten das funktionierende Dopingnetz lobten, wurden längst die nächsten Zaubermittel geschluckt, gespritzt, inhaliert. Dem Vernehmen nach ist derzeit das Mittel Geref topmodern, weil es im Körper Wachstumshormone ausschütten lässt und damit zu mehr Muskelmasse und schnellerer Erholung führt. Und weil es noch nicht nachweisbar ist. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, die laut der ARD-Sendung "Monitor" schon seit Jahren von Geref weiß, hat noch nicht mal ein Nachweisverfahren in Auftrag gegeben. Spätestens der Fall Pechstein zeigt, dass längst nicht mehr zwischen bösen Sportlern und guten Aufklärern unterschieden werden kann. Offensichtlich kann derzeit wohl niemand beweisen, dass die Berlinerin gedopt hat - gesperrt ist sie dennoch. Die Labore und auch die Anti-Dopingkommissionen vernachlässigen bei der prestigeträchtigen Jagd auf Olympiasieger ihre Sorgfaltspflicht und die Unschuldsvermutung. Den schnellen Aufdeckungserfolg vor Augen - der sich für Labore finanziell und für Funktionäre karrierefördernd auswirkt - wird vergessen, worum es eigentlich geht: um die Sportlichkeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Bisher konnte man Doping damit erklären, dass Erfolge im Leistungssport extrem lukrativ sind und deswegen die Hemmschwelle zum Betrug gering ist. Inzwischen gilt dieses Argument auch für den Pfusch im Anti-Dopingkampf.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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