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Börsen-Zeitung: Mehr Prozente

Archivmeldung vom 19.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach monatelanger Suche hat Daimler entschieden: Das zweite Werk zur Fertigung von Premium-Kompaktwagen der nächsten Generation kommt nach Kecskemét, rund 100 Kilometer südöstlich von Budapest.

Die Universitätsstadt zählt gut 100000 Einwohner, besitzt aber praktisch keine Industrieansiedlung. Rundherum landwirtschaftlich genutzte Gebiete. In ein automobiles Cluster mit möglichen Zulieferern bewegt sich Daimler mit dem neuen Werk also nicht.

Subventionen werden fließen, sollen aber nicht ausschlaggebend gewesen sein bei der Platzwahl. Sicher werden die Lohnkosten eine wesentliche Rolle gespielt haben. Wie zu hören ist, liegen diese am neuen Standort bei etwa 5 Euro und damit unter jenen in Polen. Auch sollen sie sich nur marginal unterscheiden von jenen in Rumänien. Kommunen in diesen beiden Ländern sollen sich neben Kecskemét in der Endausscheidung für die neue Mercedes-Fabrik in Osteuropa befunden haben.

Daimler-Boss Dieter Zetsche begründet die Standortentscheidung zwar auch mit der Nähe zu neuen Absatzmärkten und Kundengruppen für die 2011 oder 2012 anstehende nächste Generation der Kompaktmodelle. Schlussendlich steht aber die nachhaltige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Kompaktklasse an erster Stelle des Pflichtenheftes. Der Kostenmix aus Rastatt- und Kecskemét-Kompakten bei höheren Stückzahlen verspricht mehr Gewinnprozente, als sie bisher in der A- und der B-Klasse verdient wurden. Und auch das Thema Verbrauchseffizienz und damit künftige CO2-Flottenbilanz lässt sich mit den neuen Kompakten steuern.

Mercedes gibt zwar keine Ertragsspanne für A- und B-Klasse an, sie dürfte aber deutlich geringer sein als bei den weiteren Pkw-Modellen mit dem Stern, auch wegen der baulichen Komplexität der derzeitigen Modelle. Um näher an das Zehn-Prozent-Ziel im Pkw-Geschäft zu kommen, werden die vier Derivate der künftig verschmolzenen Mercedes-Kompaktklasse auf einer neuen einheitlichen Plattform aufsetzen und sich kräftig aus dem Modul-Baukasten der anderen Modellreihen sowie aus der Motorenpalette bedienen. So lässt sich die Effizienz steigern.

Apropos Prozente: Noch ist der hochprozentige Aprikosenschnaps "Barackpálinka" Kecskeméts berühmtester Exportartikel, 2012 vielleicht ein kompakter Mercedes.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Weber)

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