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Westdeutsche Zeitung: Fünf Jahre Irakkrieg

Archivmeldung vom 20.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Obwohl seine Versprechen, Amerikas Abhängigkeit von ausländischem Öl zu verringern und mehr Geld in erneuerbare Energien zu investieren, sich größtenteils als Worthülsen entpuppt haben, muss man US-Präsident Bush wenigstens eines zugute halten: Seine Reden sind ausgesprochen umweltfreundlich, denn seit Jahren verwendet er immer wieder den selben Text, wahrscheinlich sogar auf dem selben Papier geschrieben.

Darin heißt es, dass die Dinge im Irak im Großen und Ganzen gut laufen, die USA unbedingt "gewinnen" müssen und ein Truppenabzug ausgeschlossen ist, solange Amerikas Sicherheit auf dem Spiel steht. Wenigstens um eine Fußnote hat Bush seinen Recycling-Text diesmal ergänzt, nämlich den Hinweis, dass das militärische Engagement teurer und kostspieliger gewesen ist als man zunächst erwartet hatte. Ein geringfügiges Eingeständnis, das aber nicht annähernd ausreicht, um ihn von seinem Kurs abzubringen. Bushs bemerkenswert sture Haltung versperrt ihm allerdings den Blick für die politische Realität. Denn zu keinem Zeitpunkt hatten seine Landsleute die Nase so gestrichen voll wie im laufenden Wahljahr. Zwar ist das beherrschende Thema nicht mehr die Terrorismusbekämpfung und der Irak-Krieg, sondern vielmehr die katastrophale Lage der weltgrößten Volkswirtschaft. Was den Wählern aber gerade noch fehlt, ist ein Präsident, der keinen überzeugenden Plan zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise präsentiert, sondern stattdessen die Lage im Irak schönzureden versucht. Regelrecht verärgert sind viele über den erneuten Versuch der Regierung, eine Verbindung zwischen dem Krieg und den Anschlägen vom 11. September zu konstruieren. Der Präsident schadet damit den Wahlchancen seines Parteifreundes John McCain. Das nutzen die demokratischen räsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Barack Obama eiskalt aus, die geschickt von einer "Bush-McCain" Irakpolitik sprechen. Die Demokraten wollen den Wählern einbläuen, dass ein Präsident McCain Garant für eine Fortsetzung des Debakels im Irak wäre. Sie liegen damit durchaus richtig: Und je öfter Bush mit seiner Schönfärberei vor die Nation tritt, desto klarer wird den Wählern vor Augen geführt, vor welcher Alternative sie am 4. November stehen werden.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Peter De Thier)


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