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BERLINER MORGENPOST: Geldautomaten-Gebühren

Archivmeldung vom 26.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bank- und Sparkassendirektoren klopfen sich auf die Schultern. Künftig sollen ihre Kunden beim Abheben von Banknoten an fremden Geldautomaten vor bösen Überraschungen geschützt sein. Ab dem kommenden Jahr, so das Versprechen der Banker, werde an jedem Automaten in Deutschland direkt angezeigt, wie hoch die Gebühren für die Transaktion sind. Was da als großer Schritt in Richtung Verbraucherfreundlichkeit verkauft wird, ist ja wohl kaum mehr als eine Selbstverständlichkeit. Bei jedem seriösen Geschäft werden die Kosten für eine Leistung dem Kunden transparent gemacht, und seriös wollen die Geldinstitute ja wohl als Allererstes sein.

Noch mehr schmerzt indes, dass der vermeintlich kundenfreundliche neue Service dem Verbraucher faktisch kaum Verbesserung bringt. Zwar werden die Kosten künftig angezeigt - eine Einigung über eine generelle Senkung der Gebühren konnten die Verantwortlichen aber bislang nicht erzielen. Bankkunden müssen also weiter teilweise bis zu 20 Euro zahlen, wenn sie Geld bei fremden Instituten abheben. Im Durchschnitt fallen mehr als fünf Euro pro Abhebung an, haben Branchenexperten ermittelt. Diese exorbitanten Gebühren für eine minimale Leistung, die auch noch von einer Maschine erbracht wird, kann man, ohne lange zu überlegen, als Abzocke bezeichnen. Denn was tun die Geldinstitute da anderes, als Kunden, die sich in einer Notlage befinden, schamlos auszunutzen? Nur in den dringendsten Fällen begibt man sich an einen Fremdautomaten, um Geld abzuheben - weil man eben weiß, wie teuer das sein kann. Leider befinden sich die Geldinstitute mit diesem Geschäftsgebaren in bester Gesellschaft. Auch die Toilettengebühren an Raststätten und in Bahnhöfen sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Ein Tarif von 50 Cent oder gar einem Euro für die Verrichtung der Notdurft ist gang und gäbe. Doch könnte man argumentieren, dass hier zumindest noch Wasser verbraucht und (bestenfalls) eine Reinigungsleistung erbracht wird. Anders ist es bei der Post. Dort war früher, ganz selbstverständlich, das Lagern von Briefen und Zeitungen während der Urlaubszeit kostenlos. Heute verlangen die Ämter pro Monat 8,20 Euro - dafür, dass sich der Postbote den Weg zum Briefkasten sparen kann. Man kann die Liste beliebig verlängern - etwa mit den horrenden Gepäckbeförderungspreisen, die manche Fluglinien verlangen, oder den unverschämt teuren gebührenpflichtigen Hotlines, auf die die Bundesbürger in jeder Lebenslage angewiesen sind. Wehren kann man sich hier - wie bei den Geldinstituten - nicht. Bleibt nur, auf den Druck von Politik und Verbraucherschützern zu hoffen - und auf den Wettbewerb. Die deutschen Privatbanken wollen die Gebühren an ihren Automaten nun im Alleingang auf 1,95 Euro deckeln. Ganz nebenbei ein Beweis mehr, wie überzogen die Kosten derzeit sind.

Quelle: BERLINER MORGENPOST

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