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Börsen-Zeitung: Kein Druck

Archivmeldung vom 10.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Continental prüft Optionen, sich organisatorisch flexibler auf die Herausforderungen in der Automobilindustrie auszurichten. Der Mitteilung des Dax-Konzerns am gestrigen Abend gingen Spekulationen über eine Aufspaltung, die Bildung einer Holding, der Börsenplatzierung profitablerer Geschäftsbereiche sowie die Zusammenführung einzelner Bereiche mit dem Geschäft von Wettbewerbern voraus, die die Aktie des weltgrößten börsennotierten Automobilzulieferers um 5,4% haussieren ließen.

Der Börsenwert von Conti legte am Dienstag um 2,6 Mrd. Euro zu. Das Thema Portfolioumbau von Großkonzernen, gerade in der Automobilindustrie, elektrisiert Investoren also auch im neuen Jahr. Der Markt steht derzeit auf Aufspaltungs- bzw. Pure-Play-Fantasien. Doch wie ist die Stellungnahme aus Hannover einzuschätzen?

Das Unternehmen liegt im Trend. So trennt der angelsächsische Rivale Delphi das Powertrain-Geschäft (Antriebstechnologie) von der Elektronik, die schwedische Autoliv, Weltmarktführer für Airbags, spaltet sich in Sensorik/Elektronik und in das traditionelle Geschäft auf. Daimler plant eine Dachgesellschaft und separiert die Bereiche Pkw/Vans sowie Lkw/Busse in rechtlich selbständige Einheiten, bei Volkswagen steht ein Börsengang der Trucksparte im Raum. Als Vorteile der Separierung von Geschäften werden höhere Bewertungen genannt, eine vereinfachte Unternehmensstruktur, mehr Transparenz und eine stärkere Aufmerksamkeit bei Investoren.

In Anbetracht des Wandels der Autoindustrie in Richtung Elektrofahrzeuge und autonomes Fahren könnte sich Conti mit einem Konzernumbau Spielraum auch für große Akquisitionen im Siemens-VDO-Format verschaffen. Strategische Partnerschaften könnten Flexibilität und Kompetenz stärken. Ob mit einem Konzernumbau ein großer Konglomeratsabschlag verschwinden würde, erscheint jedoch fraglich. Unwahrscheinlich macht eine Änderung der Konzernstrukturen die erst im vorigen Jahr getroffene Entscheidung, den Bereich Powertrain neu auszurichten, aber als integralen Bestandteil im Konzern zu belassen. Auch klingen Umbaupläne leichter, als sie sich womöglich umsetzen lassen.

Druck, die Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis zu stärken, besteht für Conti nicht. Das Unternehmen hat sich seit der schweren Krise 2009 eindrucksvoll stabilisiert. Die Ratingnoten etwa verbesserten sich um sieben Stufen. Dem Großaktionär Schaeffler hat Conti in den vergangenen Jahren viel Freude bereitet. Auch deshalb kann der Autozulieferer Vorschlägen des Kapitalmarktes für einen Umbau des Konzerns gelassen begegnen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Carsten Steevens

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