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Wiesbadener Kurier zu Atomkraft:

Archivmeldung vom 30.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Pendel schlägt mal wieder in die andere Richtung aus: Nachdem zuletzt die Befürworter längerer Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke Oberwasser zu bekommen schienen, weil der Kohlendioxidabbau so leichter zu erreichen sei, haben nach dem Brand in Krümmel jetzt die Gegner der Kernkraft die Nase wieder vorne.

Dabei hätte es des Unfalls nicht bedurft, um die Risiken dieser Form der Energieerzeugung zu verdeutlichen. Sie sind hinreichend bekannt. "Sicher" sind Kernkraftwerke nur insofern, als die meisten Störfälle solche der niedrigeren Kategorien sind. Das Problem: Die Risiko-Spannweite ist beträchtlich. Sie reicht von kleinen Defekten bis zur Katastrophe von Tschernobyl. Und: Die ganz großen Unfälle sind nicht beherrschbar.
Ob Atomkraft wirklich weniger Kohlendioxid entstehen lässt, ist überdies umstritten. Der zunehmend schwierige Abbau von Uran und seine Aufbereitung sind energieintensiv. Energie, die oft mit unsauberer Kohlekraft gewonnen wird. Der Atomkraft haftet zudem unabweislich der Makel der Strahlengefahr und der problematischen Entsorgung an. Andererseits haben Umweltministerium und Bundesumweltamt vorgerechnet, dass die CO2-Ziele auch ohne Atomkraft erreichbar sind: mit Stromsparen, alternativen Energien, technischen Neuerungen, Umdenken in der Verkehrspolitik und mehr Kraft-Wärme-Kopplung (gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom). Dennoch gibt die Wirtschaft ihren Widerstand gegen einen Epochenwechsel in der Energiegewinnung nicht auf. Dieselben Spitzenmanager, die nicht müde werden, die Forderung nach Innovationen wie ein Banner vor sich her zu tragen, mutieren zu kleinmütigen Blockierern, wenn es um Sonnen-, Wind-, Wasser- und Bioenergie geht. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. So lässt man sich Know-how-, Marktführer- und Gewinnchancen entgehen. Pech für sie: Auch das Totschlagargument, das des Preises, zieht nicht mehr. Ein hessischer Energieanbieter wirbt bereits mit dem Slogan "Ökostrom billiger als Atomstrom!". Worauf warten wir dann noch?

Quelle: Pressemitteilung Wiesbadener Kurier

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