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WAZ: Rettungspaket

Archivmeldung vom 14.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Börsen halten, ja, sie jubilieren sogar. Ob die Erleichterung für mehr als ein paar Tage reicht, bleibt abzuwarten. Überhaupt: Erleichterung wäre völlig fehl am Platze. Nicht nur, weil der Steuerzahler die Rechnung über die 500 Milliarden Euro früher oder später auf den Tisch bekommt, sondern auch, weil der Schrecken über das Versagen erst allmählich an die Oberfläche dringt.

Es ist allzu einfach, bösen und gierigen Bankern den Scherbenhaufen vor die Tür zu kippen. Im großen Kasino der Möglichkeiten haben allzu viele mitgespielt. Was ist mit den verwegenen Kämmerern, die Wetten auf Zinsen eingingen, in der Hoffnung, so die Schuldenlast zu reduzieren? Oder denen, die Straßenbahnen und Kanäle US-Investoren übertrugen, das kommunale Vermögen zurückmieteten und sich über zig Millionen freuten - als wäre so etwas ein normales Geschäft? Inzwischen sind die Ärmelschoner in Bochumer oder Gelsenkirchener Rathäusern durchgeschwitzt. Straßen haben Löcher, Schulen sind marode - und die Finanzkrise entlarvt die Geschäfte als das, was sie immer waren: Voodoo - unseriös, unverständlich, aber verlockend.

Die Gier, die Jahrtausende alte menschliche Abart, führt immer wieder ins Verderben. Schon 1998 musste der erste US-Fonds gerettet werden, der Renditen von 30 bis 40 Prozent versprach. Nichts hat man daraus gelernt. Und auch Normalmenschen - wer zwingt sie denn zu glauben, man könne ohne Arbeit und Eigenmittel über Kreditaufnahme und Hausbau reich werden? Dabei ist es so einfach: Jeder Gewinn muss erarbeitet werden durch echte, ehrliche Leistung. Mal sehen, wie lange diese Lektion hält. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Thomas Wels)

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