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Trierischer Volksfreund: Die Krise um den Freizeitpark am Nürburgring spitzt sich zu

Archivmeldung vom 03.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie ein Fanal des Scheiterns schwebt ein Wort über Ministerpräsident Kurt Beck: Nürburgring. Der Regierungschef und seine Sozialdemokraten haben sich derart im Kurvengeflecht um das sündhaft teure und unrentable Freizeit- und Geschäftszentrum an der Eifel-Rennstrecke verirrt, dass sie seit drei Jahren von einem Unfall zum nächsten schleudern. Der politische Totalschaden naht.

Beim von den privaten Betreibern angezettelten Millionengeschacher um Pachtzahlungen an die landeseigene Nürburgring GmbH geht es nur um eins: Geld. Hotelier Jörg Lindner und sein Partner Kai Richter sind clevere und eiskalte Geschäftsleute, die ihren Vorteil im Sinn haben. Sie bauen die Drohkulisse des Abbaus von Arbeitsplätzen auf und versuchen, das mediale Echo gegen die Landesregierung zu ihren Gunsten zu nutzen. Möglicherweise geht es ihnen auch darum, sich rechtzeitig abzuseilen, bevor sie Verluste mittragen müssten. Im Kern verbirgt sich hinter dem Vorstoß der Betreiber ein Problem, das vermutlich nie zu lösen sein wird: Die überdimensionierten Anlagen des Freizeitzentrums mit Boulevard, Ringwerk und Eventcenter waren so teuer, dass sie nicht wirtschaftlich zu betreiben sind. Bleiben die privaten Pachtzahlungen aus oder fließen nicht in der erforderlichen Höhe, haftet der Steuerzahler. Daran ändert auch das vor der Landtagswahl mit großem Getöse vorgestellte "Zukunftskonzept" des damaligen Wirtschaftsministers Hendrik Hering nichts.

Wenn dessen Nachfolgerin Eveline Lemke und der für den Ring verantwortliche Infrastrukturminister Roger Lewentz tönen, es ließen sich bei einer Ausschreibung locker andere Betreiber finden, klingt das eher wie das berühmte Pfeifen im Walde.

Längst ahnen SPD und Grüne, dass sie immer wieder von den Sünden der Vergangenheit am Nürburgring eingeholt werden. Jetzt rächt es sich auch für die Ökopartei, dass vor der Wahl von den Genossen wolkige Versprechen abgegeben wurden, anstatt tabula rasa zu machen. Was bleibt, sind düstere Aussichten. Immerhin untersucht auch noch die EU-Kommission das Geschäftsgebaren am Ring und könnte zu der Ansicht kommen, dass alles komplett neu ausgeschrieben werden muss. Vermutlich wäre ein Ende mit Schrecken für die Landesregierung und alle Beteiligten das Beste: die nutzlosen Betonbauten abreißen, die Investitionen abschreiben und damit das Scheitern eingestehen. Gleichzeitig den Motorsport - das Kerngeschäft am legendären Nürburgring - stärken.

Fragt sich nur, ob Ministerpräsident Kurt Beck als Hauptverantwortlicher damit leben könnte.

Quelle: Trierischer Volksfreund (ots)

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