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Neues Deutschland: E.on will seine Stromnetze verkaufen

Archivmeldung vom 01.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der E.on-Konzern wagt als erster Vertreter des deutschen Energie-Oligopols den Befreiungsschlag und will seine Stromnetze zum Verkauf anbieten. Offensichtlich ist der Druck von verschiedenen Seiten zu groß geworden. So drohen hohe Bußgelder durch die EU-Wettbewerbshüter und auch eine Zwangsentflechtung, für die sich die EU-Kommission vehement einsetzt.

Und immer mehr Verbraucher sind sauer über die ständigen Strompreiserhöhungen, wofür sie vor allem die vier Netzmonopolisten für verantwortlich halten, und wechseln in Scharen zu alternativen Versorgern.

E.on verfolgt aber auch rein egoistische Ziele. Mit einem Netzverkauf löst man sich vom Heimatmarkt und könnte so dem Ziel näher kommen, zum echten Global Player aufzusteigen. Vor allem jedoch droht die Zeit der Maximalgewinne - man konnte Monopolpreise für die Stromdurchleitung verlangen und gab wenig für Investitionen aus - zu Ende zu gehen. Die Netze müssen aber in absehbarer Zeit mit hohen Milliardensummen modernisiert und außerdem wegen des von der Politik geforderten Ausbaus der erneuerbaren Energien stärker auf diese ausgerichtet, also dezentralisiert werden. Da käme ein Verkauf gerade recht.

Mit der Übernahme durch einen Finanzinvestor - niemand sonst in der Privatwirtschaft könnte dies wohl stemmen - wäre aber im Interesse einer klimapolitisch ausgerichteten Dienstleistung für alle zu bezahlbaren Preisen nichts gewonnen. Eine Verstaatlichung wäre der einzig sinnvolle Weg. Doch die Macht der Konzernlobbyisten in der Politik zu brechen, ist nicht weniger einfach, als das Monopol der Energiekonzerne zu knacken.

Quelle: Neues Deutschland

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