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Neues Deutschland: zur Wahlfarce in Afghanistan

Archivmeldung vom 03.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Sparte Wahlen des Kabuler Polittheaters schließt für dieses Jahr ihre Pforten. Gegeben wurde in der abgelaufenen Saison das Stück »Karsais Wahlverwandtschaften«. Es war durchaus eine Stunde der Komödianten, aber trotz Einsprengseln von Schmierenkomödie bis Groteske am Ende eine Tragödie - als Einakter geplant und nun auch so zu Ende gebracht.

Der Vorhang fiel und soll nun unten bleiben; jedenfalls wenn es nach dem Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion geht. Denn so ließ es Präsident Hamid Karsai gestern verkünden:    Präsident  und Wahlkommission sind sich darüber einig, dass der Präsident auch ohne (Stich)-Wahl gewählter Präsident war, ist und bleibt. Ob gewählt oder verzählt, ob Beifall oder nicht. Doch, einer applaudierte. Der Brite Gordon Brown lobte die Entscheidung frei nach dem Motto: Ist auch alles nur Kulisse, so ist es doch die unsere. Das ist konsequent. Wie schwer  tun sich da die Deutschen: Noch eine Stunde vor der Wahlabsage hatte Neu-Außenminister Westerwelle die afghanische Regierung zu einer Wahl »nach Recht und Gesetz« ermahnt. Immerhin erkennt das Publikum: In puncto Afghanistan verweigert sich deutsche Außenpolitik weiter der realen Welt. Und Westerwelle ist wohl sehr geeignet dafür, bedarf es doch künftig noch größerer Kunst an Wirklichkeitsverdrängung, um das deutsche Afghanistan-Theater zu vermitteln.

Quelle: Neues Deutschland

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