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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Birma/China

Archivmeldung vom 27.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nur millimeterweise öffnet das Regime in Birma die Grenzen für ausländische Helfer. Es entsteht der Eindruck, die Welt müsse darum betteln, für das Land Katastrophenhilfe leisten zu dürfen. Zugleich verkündet die Junta ihren Sieg beim Verfassungsreferendum.

Am Samstag war in den vom Zyklon am schlimmsten verwüsteten Bezirken nachgewählt worden. Solche Verhaltensweisen sind zynisch und Grund genug für Empörung. Aber: Wer Birma Hilfe verweigert, trifft die Falschen - nämlich die Menschen in bitterstem Elend. Es mag Stirnrunzeln verursachen, wenn der deutsche Staatsminister Erler betont, dass die Hilfe für die Zyklon-Opfer nicht an politische Bedingungen gebunden ist. Aber das ist der einzig richtige Weg. Dass es, unabhängig davon, die Hoffnung gibt, selbst in einem Land wie Birma politische Veränderungen anzustoßen, steht auf einem anderen Blatt. Was zunächst zählt, sind die Menschen, denen geholfen werden muss. Das übergeordnete Prinzip heißt Humanität, und dem muss sich politisches Kalkül unterordnen. Die Weltmacht China, ebenfalls von einer Naturkatastrophe getroffen, verhält sich geschickter. Eine Woche lang durften die aufs Strengste kontrollierten Staatsmedien über die verheerenden Erdbeben berichten und damit vor der ganzen Welt eingestehen, dass auch das scheinbar so mächtige Riesenreich verwundbar ist. Auch für ausländische Hilfe war Peking rasch weit zugänglicher als Rangun. Doch recht abrupt schwenkten Chinas Medien um: Nun sind die Auswirkungen der Erdbeben angeblich sicher im Griff - selbstredend dank der Kommunistischen Partei. Fazit: Peking ist besser als Rangun - allerdings nur, was die PR angeht, nicht in puncto Demokratie und Menschenrechte.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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