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Lausitzer Rundschau: Worauf wartet Putin? Russland kämpft allein gegen die Waldbrandkatastrophe

Archivmeldung vom 07.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich

Tschernobyl - dieser Name kennzeichnet den bis heute größten atomaren Gau der Geschichte. Er steht für radioaktiv verseuchte Gebiete, deren Einwohner - sowohl um Information als auch um rechtzeitige und wirksame Hilfe betrogen - der Verstrahlung ausgeliefert wurden. Das bedeutete für viele den Tod oder lange, quälende Krankheit. Die Sorge, wie weit sich die unsichtbare Strahlung auf Europa auswirken würde, hat 1986 auch in Deutschland die Menschen umgetrieben.

Heute, nach über 25 Jahren, holt uns dieses Gefühl wieder ein. Wütende Waldbrände erreichen, nachdem sie ein Atomforschungszentrum in Sarow bedroht haben, nun Brjansk, Tschernobyl-Gebiet. Das Risiko ist groß, dass das, was da aufgewirbelt wird, nicht einfach nur Staub und Rauch sind, sondern ein radioaktiver Cocktail. Und wieder sind die Nachbarländer gezwungen, als Beobachter zuzusehen. Dabei stehen auch hier in Deutschland erfahrene Katastrophenhelfer und Hilfsorganisationen bereit. Sie warten nur auf das Signal. Ein offizielles Hilfeersuchen, ohne das sie im fremden Land nicht tätig werden dürfen.

Derweil laufen Russlands Militär und Feuerwehr der Ausbreitung des Feuers scheinbar hilflos hinterher. Putin will die Kräfte verstärken und einen Plan zur besseren Ausstattung der Feuerwehren vorlegen. Den naheliegenden Entschluss, Hilfe zu erbitten, fasst er dagegen nicht. Russischer Stolz? Oder die bekannte Abwehrstrategie, bei Problemen Informationen knapp zu halten und niemanden in die Karten schauen zu lassen? So hat die Sowjetregierung zur Zeit Tschernobyls reagiert. Das Russland von heute sollte klüger sein. Dass Putin und Medwedew warten, während ihr Land in Flammen steht, immer mehr Menschen sterben, obdachlos werden und die radioaktive Gefahr wächst, versteht keiner. Auch dem eigenen Volk werden sie es später kaum erklären können, wenn sich die hehren Fernsehbilder vom hemdsärmeligen Präsidenten mit der sorgenvoll gefurchten Stirn und dem entschlossenen Finger auf der Karte versendet haben. Längst wächst der Unmut im eigenen Land und die Kritik an der Regierung. Putins Heldenpose wirkt zunehmend aufgesetzt. Helden sehen anders aus. Sie wissen, wenn es Zeit ist, den Starrsinn aufzugeben und eine helfende Hand anzunehmen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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