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Griechische Tragödie - Banken in Athen und Tessaloniki brennen

Archivmeldung vom 13.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Athen und Tessaloniki brennen. Banken-, Partei- und Regierungsgebäude brennen. Viele Polizeibeamte und Demonstranten wurden schwer verletzt. In Athen und Tessaloniki kam es in dieser Nacht zu den erwarteten schweren Ausschreitungen, nachdem eine Mehrheit der Parlaments-Politiker sich erpressen ließen. Etliche Parlamentsabgeordnete, die mit "Nein" gestimmt hatten wurden symbolisch aus ihren Fraktionen ausgeschlossen. Weltweite Banker hoffen weiterhin, dass die Beschäftigten und Rentner in Griechenland auf 25 Prozent ihrer Einnahmen verzichten. 15.000 Staatsbedienste - vornehmlich kleine Angestellten - sollen in den nächsten Monaten ihre Kündigung bekommen, um dauerarbeitslos zu werden.

Josef Ackermann, Deutsche Bank Chef und einer der mächtigsten Banker der Welt, hatte bei seinem Besuch in Athen von einigen Tagen angekündigt, dass die Banker aus derm vermeintlichen Schuldennachlass - 100 Milliarden Euro - aussteigen, wenn die Griechen nicht endlich schriftlich Opfer bringen. Diese Drohungen sollen auch für die Ausschreitungen verantwortlich sein.

Schuldennachlaß nach Hausmarke Ackermann bedeutet, dass das Geld der europäischen Zentralbank - EZB - auch zum Ausgleich eigener Konten werden muss. Ackermann sieht sich als Sprecher aller weltweiten Gläubiger. Ackermann hatte davor gewarnt, dass das weltweite Bankensystem zusammenbricht. Die auf etlichen Jahre angekündigten "Hilfsgelder" kommen dem wirtschaftlichen Aufbau Griechenlands nicht zugute. Der für Griechenland so dringend benötigte "Marshall-Plan" ist von der Tagesordnung der EU-Politiker abgesetzt worden. Griechenland soll weiterhin im eigenen Saft schmoren. Die Menschen in Griechenland erkennen die schändlichen Banker und verweigern sich weiterhin zu recht.

Der Marshallplan, offiziell European Recovery Program - kurz ERP - genannt, war ein großes Wirtschaftswiederaufbauprogramm der USA, das nach dem Zweiten Weltkrieg dem an den Folgen des Krieges leidenden Westeuropa zugute kam. Es bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln und Waren. Das 12,4-Milliarden-Dollar-Programm wurde am 3. April 1948 vom Kongress der Vereinigten Staaten verabschiedet und am selben Tag von US-Präsident Harry S. Truman in Kraft gesetzt und sollte vier Jahre dauern. Im gesamten Zeitraum - 1948 bis 1952 - leisteten die USA den bedürftigen Staaten der Organisation for European Economic Co-operation - OEEC - Hilfen im Wert von insgesamt 13,1 Milliarden Dollar - entspricht im Jahr 2007 rund 75 Milliarden Euro -. Das Programm wurde benannt nach dem US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger des Jahres 1953 George C. Marshall - Amtszeit 1947 bis 1949 -, auf dessen Initiative es zurückgeht. Ausgearbeitet wurde es vor allem von William L. Clayton und George F. Kennan im Außenministerium.
Für das Programm gab es drei Gründe: Hilfe für die notleidende und teilweise von Hunger bedrohte Bevölkerung des durch den Krieg zerstörten Europas, indämmung der Sowjetunion und des Kommunismus sowie chaffung eines Absatzmarktes für die amerikanische Überproduktion. er Plan wurde ab Mai 1947 entwickelt, um die Konferenzteilnehmer im April 1948 einzuberufen und eine „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa“ - OEEC - zu gründen. Die Sowjetunion und die osteuropäischen Staaten wurden ebenfalls zu den Beratungen über die Hilfe der USA eingeladen. Sie zogen sich jedoch bald daraus zurück und verboten auch den osteuropäischen Staaten, die unter ihrem Einfluss standen, jede Teilnahme.

Europas Politiker und die weltweiten Geldgeber werden allerdings nicht dauerhaft durchatmen können, weil sich die Griechen nicht totsparen lassen. Die Umsetzung der Beschlüsse werden verständlicherweise an der Geschicklichkeit der griechischen Buchführungen scheitern. Mittlerweile gibt es viele weltweite Solidaritätsbekundungen für die Menschen in Griechenland. Die Banker und die "EU-Troika" wollen weiterhin ihre Zähne zeigen und einen Sparkommissar einsetzen. Insider sind sich längst einig. Wer Griechenland Pleite gehen lässt und die Menschen verarmen, der wird mit Massenmigration rechnen müssen. In den letzten Monaten haben immer mehr gut ausgebildete Akademiker Griechenland verlassen.

Der Begriff "Troika" wird salopp als Bezeichnung für eine aus drei Personen bestehende Führungsspitze - früher Triumvirat genannt - von Organisationen verwendet. Diese Bezeichnung ist abgleitet von der ursprünglichen Bedeutung von Troika, einer Anspannung mit drei Pferden. So war die Führung der SPD in den 1970er Jahren mit Willy Brandt als Parteichef, Herbert Wehner als Fraktionsvorsitzendem und Helmut Schmidt als Bundeskanzler als Troika bekannt. In den 1990ern versuchten Gerhard Schröder, Oskar Lafontaine und Rudolf Scharping eine Neuauflage der politischen Troika, diese scheiterte jedoch relativ bald an den Gegensätzen zwischen den Beteiligten. 2011 wird auch eine Troika aus Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel in den Medien diskutiert.

In der Europäischen Union wurde eine Dreiergruppe von Ländern als Troika bezeichnet: das Land, welches gerade den halbjährlich wechselnden Ratsvorsitz innehat, sowie das Land, das ihn zuletzt innehatte, und das, welches ihn als Nächstes antreten wird. Diese Dreiergruppe spielte eine wichtige Rolle in der EU. Diese Troika wurde mit Beginn des Jahres 2007 durch die sogenannte Dreier-Präsidentschaft abgelöst. Im Bereich der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik jedoch bezeichnet die Troika den Ratspräsidenten, den Hohen Vertreter der GASP und den Kommissionspräsidenten. Oft fiel der Begriff Troika auch im Zusammenhang mit dem Dreiergespann Gerhard Schröder, Jacques Chirac und Wladimir Putin.
Im Zusammenhang mit der Inspektion der Finanzsituation in Griechenland wurden 2011 die drei beteiligten Organisationen EU, EZB und IWF in den Medien ebenfalls als Troika bezeichnet.

Lokale Zweige von "Anonymous" scheinen sich an den Aktionen mit ihnen adäquaten Mitteln zu beteiligen. Nach ersten Meldungen auf Twitter wurde die Website des Premierministers < www.primeminister.gov.gr > gehackt oder lahmgelegt. Auch die Seite < http://www.hellenicpolice.gr/ > ist "Tango down" wie @AnonOps berichtet. Gegen die neuen Kürzungen hatten in der Hauptstadt nach Angaben der Polizei schon am Tage rund 80.000 Menschen demonstriert. In der Hafenstadt Thessaloniki seien rund 20.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Quelle: freier Journalist GNS General News Service (news4press)

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