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Börsen-Zeitung: Amerika ganz groß

Archivmeldung vom 02.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Für die Deutsche Telekom wird Amerika groß. Im dritten Anlauf gelingt ihr ein maßgeschneiderter Schulterschluss ihrer US-Tochter mit dem Wettbewerber Sprint. In dem milliardenschweren Aktientausch fließen keine Barmittel, und die Telekom sichert sich mittels einer Stimmrechtsvereinbarung die unternehmerische Führung der neuen T-Mobile US.

Softbank gibt damit mittelfristig in den USA das Signal zum Rückzug, die Telekom unterstreicht dagegen ihr Bekenntnis zum "gelobten Land". Denn Konzernchef Tim Höttges hat seit langem keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Rahmenbedingungen für rentable Investitionen in den USA für deutlich besser hält als in Europa, wo aus seiner Sicht eine investitionsfeindliche Regulierung und Kartellaufsicht die Entwicklung der Branche behindert. Allerdings bleiben die kartellrechtlichen Hürden auch in den USA hoch. Selbst wenn die Trump-Administration eine liberalere Haltung einnehmen sollte als die Vorgängerregierung, dürfte es den Beteiligten nicht leichtfallen zu erklären, wie Einsparungen von rund 40 Mrd. Dollar erzielt werden sollen, während zugleich auch Stellen geschaffen werden, statt wegzufallen.

Allein die etwas vagen Versprechen mittelbar entstehender neuer Arbeitsplätze und verstärkten Wettbewerbs aufgrund konvergenter Märkte werden kaum ausreichen, um dem Deal einen hinreichend populären Anstrich zu geben, der Trump als wichtig gilt. Auch bei den Investoren wird die Telekom noch einige Überzeugungsarbeit leisten müssen, wenn sie Zeit hatten, die Transaktion in Ruhe zu bewerten. Das gilt nicht nur für die Fremdkapitalgeber, die einem zusätzlichen Schuldenberg von 40 Mrd. Dollar ins Auge sehen, sondern auch für die Aktionäre.

Mit welchen Ausschüttungen, sie künftig rechnen können, ist noch offen. Um den Druck auf das Rating zu begrenzen, hat sich die Telekom einem hohen Tempo beim Schuldenabbau verschrieben, zugleich kommt für die neue Mobilfunktechnik 5G auch in den USA ab 2019 ein neuer Investitionsschub auf den Konzern zu und die Integration von T-Mobile US und Sprint geht mit substanziellen finanziellen Belastungen sowie Exekutionsrisiken einher. Im Heimatmarkt, wo die Telekom den Glasfaserausbau bisher mit finanzieller Disziplin vorangetrieben hat, wird sie diesen nicht grundlegend dämpfen können, ohne auch politischen Druck zu provozieren. All dies schränkt den Free Cash-flow und den Spielraum für die Dividende mittelfristig ein.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Heidi Rohde

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