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Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg): Vergebene Mühe

Archivmeldung vom 09.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gibt noch Idealisten, die ziehen in die Welt, um "Liebe für alle" zu verteilen. Doch der Sommer der Liebe ist längst vorbei und der Hindukusch ist nicht San Francisco. Zehn Mitarbeiter der christlichen Organisation IAM haben ihr Liebeswerben in Afghanistan nun mit dem Tod bezahlt. Berufsrisiko. Und fahrlässige Naivität. Faktor Sicherheit.

Andere internationale Hilfsorganisationen setzen am Hindukusch längst auf strenge Schutzmaßnahmen für ihre Mitarbeiter. Zum Credo der IAM-Christen zählte nun: Keine Waffen und die Hoffnung, von der lokalen Bevölkerung wohlwollend empfangen zu werden. Zeitweise sollen die Ärzte sogar nur per Pferd gereist sein -durch Nuristan, eine der gefährlichsten Regionen Afghanistans. Zweiter Naivitäts-Faktor: Das Image. Der Chef der IAM betont, sein Ärzte hätten nicht missioniert, hätten keine Bibeln verteilt. Nehmen wir an das stimmt. Den Taliban-Kämpfern, die sich nun mit dem Mord brüsten, dürfte das egal sein. IAM ist mit christlichem Auftrag unterwegs, die Mitarbeiter bekennen sich zu ihrem Glauben. Das steht ihnen frei. Doch wer sich in der Islamischen Republik ein solches Etikett anheftet, lebt gefährlich. Dafür sind die IAM-Morde ja nicht die ersten Beispiele. Man drehe es wie man will: Gerade die Taliban zur (christlichen oder weltlichen) Liebe bekehren zu wollen, ist vergebene Mühe.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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