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Lausitzer Rundschau: Die Islamkonferenz und ihre Ergebnisse

Archivmeldung vom 26.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer weitreichende Ergebnisse hören wollte, war zur vorerst letzten Islamkonferenz vergeblich erschienen. Statt Resultate präsentierte Innenminister Wolfgang Schäuble in ungewohnter Bescheidenheit die Erkenntnis, dass die Sprachlosigkeit überwunden sei. Auch wenn in der Tat vieles offen und ungeklärt geblieben ist für das Miteinander der Religionsgemeinschaften, schon das ist ein Erfolg.

Faktisch ist die Islamkonferenz ja auch gar nicht auf kurzfristige Erträge ausgerichtet gewesen. Deutschland, seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland, hat sich dem Dialog mit dem wachsenden Islam im eigenen Lande viel zu lange verweigert. Und umgekehrt haben die Muslime in der Vergangenheit kaum signalisiert, dass sie daran wirklich interessiert waren. Dafür gibt es natürlich Gründe. Der Islam insgesamt hat nicht jene Entwicklungen vollzogen, die in Europa Werten wie Selbstbestimmung und persönlicher Freiheit den Weg geebnet haben. Ihn von deutscher Seite daher kritisch zu begleiten, ist nicht verwerflich, erst recht nicht, seit er sich in vielen Teilen der Welt gefährlich radikalisiert. Nur muss man dabei aber zugleich ehrlich und fair bleiben. Viele tun dies eben nicht. Berichte über Zwangsheiraten, Ehrenmorde, der immer wiederkehrende Streit über das Kopftuch, die heftigen Debatten über Moscheebauten, die zahlreichen Schulkonflikte - das sind nur einige der Dreh- und Angelpunkte einer gelegentlich erregten Debatte. Sicher, Toleranz muss Grenzen haben, die einzuhalten sind und die auch nicht verschoben werden dürfen. Übersehen wird dennoch, dass sich der Islam in Deutschland in einer Weise heterogen zeigt, die durchaus hoffen lässt. Die Zahl jener Muslime, die sich in die Gesellschaft einfügen, die von Ehediktat und Familienrepression nichts wissen wollen, ist deutlich größer, als manche glauben machen wollen. Die Politik sollte dies anerkennen. Selbstverständlich ist auch in der Islamkonferenz jede Positionierung ein Kampf um Macht, insbesondere unter Muslimen selbst. Ihre Vertreter sind seit Langem zerstritten. Der Sache haben die verschiedenen Vereinigungen damit aber keinen guten Dienst erwiesen. Im Gegenteil. Der Bundesregierung fehlt weiter der Ansprechpartner von Rang, wenn es um Religionsunterricht, Schulkonflikte oder Imamausbildung geht. Trotzdem: Ein Anfang ist gemacht. Die neue Bundesregierung sollte die Konferenz weiterführen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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