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Westdeutsche Zeitung: Die Weltwirtschaft gerät aus dem Takt

Archivmeldung vom 22.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Börsianer und Aktionäre war gestern ein schwarzer Tag. Milliarden wurden verbrannt. Und der gestrige Kursrutsch an den Börsen der Welt könnte erst ein Vorgeschmack gewesen sein: Das Gespenst Rezession geht in Amerika um und droht die Weltwirtschaft aus dem Takt zu bringen. Auch in Deutschland kommt damit ein weiterer Aufschwung in Gefahr, denn unsere Wirtschaft ist immer noch stark exportlastig.

Wegen der Wahlen will das derzeit aber kein Politiker laut sagen. Wo wir stehen und wo die Reise hingeht, zeigt die Börse - ein sicherer Frühindikator. Der gestrige Kursrutsch um bis zu 7,5 Prozent war der höchste Tagesverlust seit den Anschlägen auf das World Trade Center 2001. Die Finanzwelt, die an der Misere selbst Verantwortung trägt, misstraut der US-Wirtschaft derzeit zutiefst. Sie glaubt nicht, dass die Amerikaner es schaffen, mit Präsident Bushs Konjunkturprogramm der Rezession zu entgehen. Gegen die durch die Hypotheken-Krise ausgelöste Konsum-Unlust halten sie 800 Dollar Entlastung pro Kopf für zu gering - nur ein Strohfeuer. Wie es weiter geht, wird erst der heutige Tag zeigen, denn die wichtigste Börse der Welt, die New Yorker Wall Street, war gestern wegen eines Feiertags ge-schlossen. Geben die USA heute erneut einen negativen Börsen-Takt vor, dann geht auch bei uns die Talfahrt in Richtung 6000 Punkte für den Börsenindex Dax weiter. Das wäre ein Viertel Kursverlust gegenüber Jahresanfang. Signalisiert Amerika allerdings, dass in den Kursen jetzt die Finanzkrise auch in Europa eingepreist ist, kann der Dax sich wieder kontinuierlich erholen. Denn fundamental ist die deutsche Wirtschaft in Ordnung. Sollten die USA in die Rezession rutschen, wäre das auch kein Beinbruch, denn zum Aufschwung gehört halt ein Abschwung. Die Frage ist aber, wie tief die USA hineinrutschen und wie der Rest der Welt darauf reagiert. In Deutschland heißt es Ruhe bewahren und - falls der Export eingeschränkt wird - mit einer Konsumbelebung gegenzu- steuern. Dazu brauchen die Menschen aber mehr Geld in der Tasche und weniger Angst vor möglichem Jobverlust. Höhere Lohnabschlüsse sollten diesmal deswegen zugelassen werden. Vielleicht legt der Staat ja noch eine Steuerentlastung drauf.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Ingo Faust)

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