Südwest Presse: Bildung
Archivmeldung vom 22.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHat der Hessen-Koch also nicht nur mal so auf den Putz gehauen, sondern eine richtige kleine Revolte angezettelt. Natürlich mit der latent aufsässigen Bayern-CSU an der Spitze der Bewegung. Würde da nicht am falschen Platz ein Exempel statuiert, man müsste es begrüßen. Es ist gelebter Föderalismus, wenn die Länder es sich nicht gefallen lassen, dass die Musik in Berlin bestellt, aber von ihnen (und oft genug auch den Kommunen) bezahlt werden muss.
Bloß sollte über 200 Jahre nach der Aufklärung auch beim Sparen die Vernunft walten. Alle Fach- und Sachverständigen sind sich einig, dass ein rohstoffarmes, exportorientiertes Land wie das Unsrige nur an der Spitze bleibt, wenn es sich in Sachen Bildung und Ausbildung keine Blöße gibt. Also ist es das falsche Signal, just dort zuerst den Rotstift anzusetzen. Es ist sehr zu hoffen, dass zumindest beim Bafög am Ende eine Lösung gefunden wird, die Begabten ein Studium unabhängig vom Kontostand der Eltern ermöglicht. Diese Zielsetzung wird ohnehin kaum noch erreicht. Die Salon-Revolution der Kassenwarte ist allerdings nur ein Vorgeschmack auf das bevorstehende Hauen und Stechen, wenn es denn richtig ernst wird mit dem Sparen. Tabus kann es dabei nicht geben, da ist den Finanzministern Recht zu geben. Doch zuallererst bei den jungen Leuten zu sparen, die morgen unsere Renten bezahlen und Schulden abtragen sollen, das ist ziemlich daneben.
Quelle: Südwest Presse