Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Meinungen/Kommentare Neues Deutschland: zur Erwerbstätigenstatistik 2011

Neues Deutschland: zur Erwerbstätigenstatistik 2011

Archivmeldung vom 03.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als Wunder gilt, so weiß es Wikipedia, ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Erstaunt zeigen sich nun auch Deutschlands Medien, denn das »deutsche Jobwunder« hat so viele Menschen wie nie zuvor in Arbeit gebracht. Doch Wunder gibt es leider nur im Märchen.

In der Bundesrepublik verdankt sich der Jobboom nicht höheren Mächten, sondern vor allem der Agenda 2010. Das große Plus hat viel mit sogenannter atypischer Beschäftigung zu tun. Die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse, also unbefristeter Stellen, ist seit vielen Jahren rückläufig. Die Bundesregierung selbst geht hier von einem Rückgang um 466 000 Stellen aus. Arbeit ist eben nicht gleich Arbeit.   Zudem sind die Zahlen, die das Statistische Bundesamt nun veröffentlicht hat, nicht aussagekräftig. Beim Bundesamt gelten nämlich alle als erwerbstätig, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder einer auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichteten Tätigkeit nachgehen. Den Statistikern ist es dabei herzlich egal, wie viele Stunden jemand arbeitet. Darum werden beispielsweise selbst geringfügig Beschäftigte erfasst.   Das Wunder entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als neoliberaler Hokuspokus. Wenn jeder dritte Job in der Zeitarbeitsbranche entsteht, dann läuft etwas falsch. Wie nachhaltig die in letzter Zeit geschaffenen Arbeitsplätze sind, wird sich demnächst zeigen. Wenn die Konjunktur, die sich vor allem aus dem Export speist, an Fahrt verliert, dann bräuchten wir wirklich ein Wunder.

Quelle: Neues Deutschland (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte paris in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige