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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obama

Archivmeldung vom 26.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf knapp drei Viertel der Stimmen könnte Barack Obama zählen, wenn der nächste US-Präsident in Deutschland gewählt würde. Mehr noch, der Republikaner John McCain brauchte bei schlappen elf Prozent - laut Meinungsforschungsinstitut Forsa - gar nicht erst anzutreten.

So entschieden die Sache bei uns scheint, so offen ist das Rennen jenseits des Atlantiks. Dort sieht nur noch Fox-TV Obama mit 42 Prozent vor McCain (39 Prozent). Die Meinungsforscher von Zogby verkünden schon McCains Führung mit 42 zu 41. Warum liegt Obama nicht deutlicher vorn? So lautet die entscheidende Frage zum Auftakt des Parteikonvents der Demokraten. Der unverbrauchte Medienstar müsste jeden Kandidaten der Bush-Republikaner hinter sich lassen, einen 71-jährigen Irakkrieg-Befürworter ganz besonders. Ist der Nimbus gebrochen, bevor der Wahlkampf in den USA überhaupt richtig begonnen hat? Politik-Berater und Spin-Doktors aller Couleur in den USA wissen noch keine befriedigende Antwort. Sie sagen nur: Die Entscheidung ist absolut offen, die kommende Auszählung knapp und spannend bis zur letzten Minute. Nach der Rede von Ehefrau Michelle Obama gestern Abend, von Hillary Clinton heute, Bill Clinton sowie dem Wunsch-Vize Joe Biden morgen und Barack Obama höchstselbst am Donnerstag muss der entscheidende Ruck durch die US-Wählerschaft gehen. Vor allem sollte dieser Konvent der Obama-Kampagne so viel zusätzlichen Schwung verleihen, dass der in der kommenden Woche folgende Parteitag der Republikaner das Pendel nicht voll zurückschwingen lässt. Obama hat verstanden und bereits reagiert. Mit der Entscheidung für Biden als Vize-Präsidentschaftskandidat beweist er Gespür für Realitäten. Ein Farbiger muss so etwas in den USA auch heute noch haben, selbst wenn der gesellschaftliche Durchbruch für Nicht-Weiße unmittelbar bevorstehen sollte. Der 65-jährige Senator Biden entstammt einer irisch-katholischen Arbeiterfamilie in Pennsylvania, spricht die Sprache der kleinen Leute und bringt als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses gleichzeitig reichlich Erfahrung in Fragen der nationalen Sicherheit ein. Was dem ersten Mann fehlt, der zweite hat es. Biden ist Militär- sowie Außenexperte, zeigt sich mit allen Wassern gewaschen und reitet zupackende, bisweilen aggressive Attacken, während der 47-jährige Obama den Konsens-Typ gibt. Das Signal an die US-Bürger ist klar: Wenn demnächst zu nächtlicher Stunde das rote Telefon im Weißen Haus klingelt, eilt Obama im Morgenmantel nicht allein ins Oval Office. Der Parteitag der Demokraten, der durchaus mehr als eine One-Man-Show ist, wird neue Themen in den Focus rücken: Die drohende Rezession, die Verschuldung der Bürger und die anziehende Arbeitslosigkeit. Alle wissen, dass das das Bush-Erbe ist. Wenn es Obama gelingt, überzeugende Rezepte dagegen zu entwickeln, hat er eine größere Chance als McCain.

Quelle: Westfalen-Blatt

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