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Dax 10.000

Archivmeldung vom 06.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Nach einem miserablen Monat Juni sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt weiter nach unten gerutscht. So ist der Dax am Dienstag im Verlauf auch unter das im März erreichte Jahrestief bei 12424 Punkten gefallen. Es tobt der Bär. Und Altmeister Jens Ehrhardt sagt: "Bei einem Gas-Lieferstopp wäre sogar ein Dax-Sturz auf 10.000 Punkte möglich." Ist die Situation wirklich so dramatisch?

Zunächst einmal lehrt uns die Vergangenheit, dass es schon öf­ters dramatische Dax-Abstürze gab, wenn sich die Fundamentaldaten änderten. So ging es mit dem Dax beim Platzen der Dotcom-Blase um 73 Prozent, in der Finanzkrise 2008/09 um bis zu 49 Prozent und 2011 um bis zu 33 Prozent nach unten. Der Dax ist ein sehr zyklischer Index, der sehr große Ausschläge kennt. Ein Einbruch von dem zu Jahresbeginn er­reichten Hoch von mehr als 16.000 Punkten bis auf 10.000 Zähler wäre für den Dax zwar nicht normal, aber eben auch nicht singulär.

Das bringt uns zur zweiten, entscheidenden Frage: Hat sich das Umfeld für den Dax in diesem Jahr so massiv verschlechtert, was einen Absturz um bis zu 40 Prozent rechtfertigen könnte? Ja, das ist der Fall, um die Antwort gleich vorwegzunehmen. Die Aktienmärkte mögen fallende Zinsen, reichlich Liquidität, steigende Unternehmensgewinne sowie ein hohes Maß an Sicherheit. Was sie nicht mögen, sind ein hohes Maß an Unsicherheit, steigende Zinsen, eine rückläufige Liquidität sowie niedrigere Unternehmensgewinne. Und schon gar nicht mögen sie einen Krieg in Europa mit noch nicht absehbaren Folgen.

Der 24. Februar steht mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine für eine Zeitenwende an den Märkten und besonders für den deutschen Aktienmarkt. Denn Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund seiner über Jahre immer größer gewordenen Abhängigkeit von russischem Gas von der Energiekrise besonders betroffen. Vor allem durch die Verteuerung von Energie, aber auch durch Zweitrundeneffekte ist die Inflation hochgeschossen, so dass auch die Europäische Zentralbank straffen muss. Ein Wort noch zu den Unternehmensgewinnen. Diese dürften aufgrund der Verteuerung der Energie und des Abschmierens der Konjunktur auch hierzulande fallen. "Hier besteht durchaus Korrekturpotenzial", stellt die LBBW zu den Gewinnen zu Recht fest.

Im Moment spricht fast alles gegen den Dax, und falls der Gasstopp kommt, ist ein Rutsch bis auf 10.000 möglich. Doch hat der Dax für Langfristanleger auch eine gute Botschaft parat. Nach massiven Kursstürzen ging es immer wieder deutlich aufwärts.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots)  von Werner Rüppel

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