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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Agrar-Treffen

Archivmeldung vom 23.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Drei Tage haben die EU-Agrarminister "informell" miteinander geredet, und gute Stimmung demonstriert, so auch gestern. Wer indes mit weitreichenden Entscheidungen rechnete, gar einem Durchbruch in den schwierigen Verhandlungen um die Reform des Weinmarkts, der wurde enttäuscht. Dafür liegen die Positionen viel zu weit auseinander.

Die Mittelmeerländer allen voran Spanien wollen ihre Überproduktion weiter subventioniert wissen. Die weniger sonnenverwöhnten Europäer bestehen darauf, ihren Wein weiter mit Saccharose anzureichern, um höhere Alkoholwerte zu erzielen. Nach außen demonstriert derzeit keiner auch nur einen Funken Kompromissbereitschaft.
Die Spanier sollen sogar einen hohen Weinfunktionär in die Wüste geschickt haben, weil er ernsthaft nach Lösungen suchte. Seehofer wiederum stellte gestern erneut klar: "Ich bin gegen Rodungen und ich bin für Saccharose".
Dass er dabei nicht nur die Traditionen und den Geldbeutel deutscher Winzer verteidigen will, sondern die Saccharose-Produktion auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor für die Zuckerrübenanbauer und -fabriken ist, verringert seinen Spielraum. Vor diesem Szenario war EU-Kommissarin Fischer Boel in den vergangenen Tagen klug genug, von der Entscheidungsfindung, die derzeit in ihrem Kopf und ihrem Mitarbeiterstab ablaufen dürfte, nichts verlauten zu lassen. Der Termin für die Vorlage ihrer Vorschläge ist der 4. Juli, basta!
Eines aber hat die Dänin wohl wissend, dass sie es nicht jedem recht machen kann gestern noch einmal ganz deutlich gemacht: Wenn Europas Weinproduzenten keinen Konsens finden sprich keine Zugeständnisse machen nutzt das letztlich nur den Importeuren aus Übersee. Seehofer hat nicht von ungefähr Fischer Boel hautnah die Tradition des deutschen Weinbaus vorgeführt und ihr gestern Mittag noch das eine oder andere Kompliment hinterhergerufen. All das gehört zum derzeitigen Pokerspiel. Am EU-Konzept kann das aber nur noch Nuancen ändern. Am 4. Juli kommen die Karten auf dem Tisch.

Quelle: Pressemitteilung Allgemeine Zeitung Mainz

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