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Westdeutsche Zeitung: Deutschlands Wirtschaft überraschend an Europas Spitze

Archivmeldung vom 16.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Einst waren wir vom Wirtschaftswunder verwöhnt und konnten vor allem im Urlaub mit unserer starken Mark kräftig auf den Putz hauen. Dann kam der Dämpfer. Wir erlebten, dass nicht nur in der Schweiz die Menschen mehr Geld als wir zur Verfügung hatten. Anderswo boomte die Wirtschaft, stiegen die Einkommen.

Bei uns Erfolgsverwöhnten war das anders: Die Reallöhne schrumpften, viele verloren sogar den Arbeitsplatz, der Wert von Häuschen und Aktien sank. Trübsinn allerorten. Gestern nun die Überraschung. Anders als von Experten vorhergesagt, können wir uns über ein Rekordwachstum der Wirtschaft freuen. Prima. Und warum ist das so? Zwei Erklärungen: Der milde Winter hat dazu geführt, dass die Bauarbeiter kräftig weiter rackern konnten, was angeblich allein einen halben Prozentpunkt zum Wachstum beitrug. Außerdem hat die Wirtschaft bereits Ende des vergangenen Jahres überdurchschnittlich viele neue Computer und sonstige Maschinen gekauft, weil zu diesem Zeitpunkt attraktive steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zu Ende gingen. Diese Investitionen haben sich, so behaupten zumindest Fachleute, erst 2008 ausgewirkt. Und vielleicht kommt ja ein dritter Aspekt dazu: Der hieße klarer Aufwärtstrend und wäre fast zu schön, um wahr zu sein. Denn natürlich haben wir keine Garantie, dass die aktuelle Super-Entwicklung anhält. Schon gestern wurden Stimmen laut, die das Rekordwachstum als letztes Aufbäumen der Konjunktur vor einem drohenden krassen Abschwung deuteten. Das müsse so kommen, weil der Euro zu hoch ist, weil der Auftragseingang der Industrie zurückgeht und wir Deutschen einfach zu wenig konsumieren. Muss es wirklich so kommen? Nein. Denn zum einen stammen die Unkenrufe von der gleichen Art Experten, die auch das gestrige Plus nicht für möglich gehalten hatten. Und vor allem kann auch die Bundesregierung etwas tun, damit sich der positive Trend stabilisiert. Kanzlerin Merkel liegt nämlich richtig, wenn sie unter dem Eindruck der neuen Zahlen finanzielle Entlastungen der Bürger in Aussicht stellt. Denn das beste Konjunkturprogramm überhaupt funktioniert so: mehr Geld beim Verbraucher, verbunden mit einer optimistischen Grundstimmung.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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