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Rheinische Post: Die überschätzte Revolte von 1968

Archivmeldung vom 03.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vierzig Jahre ist es her. Doch die Revolte von 1968 ist präsent, als wäre es gestern gewesen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass eine Reihe ihrer Protagonisten in Schlüsselstellungen gelangte, als Politiker, Chefredakteure oder Kulturschaffende (noch) den gesellschaftlichen Diskurs bestimmt.

Der Bedeutung der Revolte wird diese Über-Erinnerung kaum gerecht. Ihre Nostalgiker wie ihre nicht minder nostalgischen Gegner überschätzen den Wert von 1968. Letztlich begehrte ein kleiner Teil der Studentenschaft auf, wild gewordene Bürgerkinder, die Revolution mit Rückfahrkarte ins bürgerliche Leben spielten. 1968 veränderte zwar einiges in der deutschen Gesellschaft. Doch die war ohnehin im Aufbruch. Das biedermeierliche Adenauer-Deutschland hatte ausgedient, das moderne Deutschland war auf dem Weg. So blieben am Ende vor allem die negativen Seiten des Protests, allen voran der blutige Irrweg in den Terrorismus. Und ein Laisser-faire-Liberalismus, der Toleranz mit Gleichgültigkeit verwechselte und dessen leistungsfeindliche Folgen - gerade im Bildungssystem - wir deshalb noch spüren, weil seine Vertreter ihren Platz just in diesem System fanden. So gilt: Es ist wichtig, sich an das Jahr 1968 zu erinnern. Eine Zäsur - wie etwa die Westbindung oder die deutsche Einheit 1990 - war es nicht.

Quelle: Rheinische Post (von Sven Gösmann)


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