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Lausitzer Rundschau: Qimonda Dresden stellt zum 1. April Produktion ein Schlaue Köpfe im Zugzwang

Archivmeldung vom 14.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie viel Hoffnung verträgt ein Mensch? Wie lange braucht er, um hinter dem trügerischen Schein die Wahrheit zu erkennen? Will oder kann er sie überhaupt ertragen? Der Fall von Qimonda, der nach Ansicht des Insolvenzverwalters immer noch aufzuhalten ist - mittels staatlicher Beteiligung - wirft diese Fragen täglich neu auf.

Ist er doch ein weiteres beredtes Beispiel dafür, wer am Ende die Zeche zahlt für falsche unternehmerische Entscheidungen und einen gnadenlosen Preiskampf zwischen nicht kompatiblen Volkswirtschaften: Es sind die Beschäftigten. Dafür, dass sie trotz Pleite überhaupt noch Geld bekommen, sorgen derzeit die Steuer- und Beitragszahler: Nach deutschem Insolvenzrecht wird im Pleitefall drei Monate lang Insolvenzausfallgeld gezahlt. Die drei Monate sind im Gegenzug vom Verwalter intensiv zu nutzen, um die Basis für eine Sanierung zu schaffen. Reichen die Einnahmen dann immer noch nicht, muss er auf die Bremse treten. Er darf die Insolvenzmasse nicht schmälern. Im Interesse der Gläubiger, zu denen Finanzämter, Sozial- und Krankenversicherungen, Banken, Zulieferer und auch Arbeitnehmer gehören. Insofern tut Michael Jaffé in Dresden das, was er tun muss. Wirklich überraschen kann seine Entscheidung, die Produktion in Dresden herunterzufahren, niemanden mehr. Der Weg zur endgültigen Schließung scheint nicht mehr weit. Umso wichtiger ist es, Alternativen für die Tausenden hochqualifizierten Fachleute zu sichern, die die Qimonda-Pleite ansonsten in die Arbeitslosigkeit oder außer Landes spült. Natürlich mit staatlicher Hilfe. Und zwar bei der Ansiedlung neuer, gern auch mehr arbeits- als kapitalintensiver Unternehmungen. Da ist Tempo nötig, das ist - anders als starres Festhalten an Illusionen - jeden Staats(kraft)-akt wert. Wer das nicht glaubt, der sollte sich den Zug der Qimonda-Ingenieure schnell noch einmal anschauen. Die ersten 500 sind bereits im Zugzwang auf dem Weg nach Thürigen. In die Solarbranche. Die sucht dringend Fachleute, und die setzt Qimonda gerade frei.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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