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Südwest Presse: zum RAF-Prozess

Archivmeldung vom 08.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Klappe halten. Und zwar alle, egal, auf welcher Seite sie standen, als ein Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF) Generalbundesanwalt Siegfried Buback ermordete. Erst die Ex-RAF-Frau Brigitte Mohnhaupt, die ein Gericht nicht als "Plattform" sah, um über die Mordserie der "Offensive 77" zu sprechen. Dann die übrigen einstigen Terroristen und jetzt auch noch der Verfassungsschutz, der seinen ehemaligen Terrorismusbekämpfer Winfried Ridder am Tag vor seiner Aussage eigens vorbereitete: Schweigen ist das Gebot der Stunde.

Zwischen der Angeklagten Verena Becker, die sich entspannt zurücklehnen kann, und dem Nebenkläger Michael Buback, der unverhohlen den staatlichen Institutionen misstraut, versucht das Gericht mehr als nur zu klären, welche Rolle Becker im Mordfall Buback spielte: Es geht um nicht weniger als um die historische Aufarbeitung mit juristischen Mitteln. Doch dafür ist ein Gericht der falsche Ort. Nach einem guten Jahr und Dutzenden Verhandlungstagen scheint klar: Die Wahrheit über das, was an jenem 7. April 1977 in Karlsruhe geschah, wird im Dunkeln bleiben - zumindest, solange die Aufklärung mit den Instrumenten des Strafprozesses betrieben wird. Denn alle, die etwas über den Anschlag wissen oder wissen müssen, schweigen - sei es aus Kameraderie, Angst, sich selbst zu belasten, oder in der Absicht, die Verschwiegenheit ihres Metiers zu wahren. Geredet haben vor allem jene, die glauben, etwas zu wissen oder sich nicht erinnern können. So ist die bisher einzige Erkenntnis dieses wohl letzten großen RAF-Prozesses: Die Erwartungen waren von Anfang an zu hoch.

Quelle: Südwest Presse (ots)

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