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Börsen-Zeitung: Daimler unter Druck

Archivmeldung vom 07.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein Topmanager von Daimler hat es vor Wochen auf den Punkt gebracht. Wenn die Käuferschichten fast identisch sind, wird es schwer, mit einem erwünschten Partner relativ zügig eine umfassende Kooperation auf die Beine zu stellen. Zu groß sind die Ängste auf beiden Seiten, sich die Reviere streitig zu machen. Deshalb wird es auch wohl nichts mehr werden mit der tiefgreifenden Zusammenarbeit zwischen Mercedes und BMW.

Insofern war und ist Renault für Daimler der erheblich angenehmere Partner, wenn es um das Ausloten von Win-Win-Konstellationen geht. Die Franzosen sind stark bei Kleinwagen und den dazugehörigen Plattformen und Motoren, die Schwaben haben im Pkw-Bereich Vorsprung bei Hybridisierung und Fahrzeugelektronik.

Daimler steht unter Druck, die Schwäche im Kleinwagensegment zu beseitigen. Sowohl der Smart als auch die A-Klasse haben laut Experten in den vergangenen Jahren aufgrund von Überkapazitäten und unzureichenden Skaleneffekten Milliardenverluste produziert. Für Daimler scheinen die entsprechenden Möglichkeiten einer Kooperation nach bisheriger Sachlage umfangreicher zu sein als die Vorteile auf Seiten von Renault.

Daimler würde seine Wettbewerbsfähigkeit im Smart- und im Kompaktsegment jedenfalls deutlich steigern, wenn es dort zu einer Zusammenarbeit mit Renault käme, bei der Plattformen, Motoren oder auch Bordnetze in größerer Stückzahl als bisher von beiden Partnern in ihren entsprechenden Modellreihen genutzt und bei neuen Produkten Entwicklungskosten geteilt würden.

Die Franzosen werden ebenfalls Honig aus einer Zusammenarbeit ziehen. Abseits einer für die Chemie wichtigen, aber eher symbolisch zu wertenden Überkreuzbeteiligung dürfte für Renault im Vordergrund stehen, Kapazitäten besser auszulasten und damit für die eigenen Produkte Kostenvorteile zu erreichen. Hinzu tritt die Hybridtechnologie. Renault hat sich dem Elektroauto verschrieben, der früher beim Partner Nissan angesiedelten Hybridtechnik aber 2001 den Stecker gezogen.

Daimler mag mit dem Renault-Deal eine Antwort auf die Ertragsschwäche bei Kleinwagen gefunden haben. Wie künftig mit Pkw die angestrebte operative Marge von 10% erreicht werden soll, wird Vorstandschef Dieter Zetsche noch beantworten müssen.

Quelle: Börsen-Zeitung

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