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Börsen-Zeitung: Rekord zum Jubiläum

Archivmeldung vom 09.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Aus den USA wird pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum des Ausbruchs der Finanzkrise der nächste Schuldenrekord gemeldet. Standen die US-Haushalte bereits zum Ende des ersten Quartals mit 12,7 Bill. Dollar so tief in der Kreide wie noch nie, haben die Verbraucher jetzt auch ihre Kreditkartenschulden auf ein Allzeithoch geschraubt.

Nachdem im Februar erstmals seit 2008 das Kartenlimit von 1 Bill. Dollar überschritten wurde, haben sich auf den Kreditkartenkonten nach Angaben der US-Notenbank bis Ende Juni 1,021 Bill. Dollar Miese angesammelt. Zusammen mit gestiegenen Autokrediten und Studentendarlehen liegt die Verschuldung bei 3,9 Bill. Dollar. Hinzu kommen Hypothekenschulden, die Ende März gut 8,6 Bill. Dollar ausmachten.

Mit den Schulden der US-Verbraucher wächst auch die Zahl der Marktbeobachter, die vor einer neuerlichen Subprime-Krise in den USA warnen. Denn die Ausweitung von Kreditkartenbilanzen und Autokrediten ist den US-Banken zuletzt nur gelungen, weil sie bei der Bewertung von Kreditrisiken wieder öfter ein oder gleich zwei Augen zudrücken. Der Anteil der Kreditkunden aus dem Subprime-Segment hat signifikant zugenommen, was sich auch in gestiegenen Ausfallquoten und höheren Rückstellungen der Banken niederschlägt.

Im zweiten Quartal haben die acht größten Anbieter von Kreditkarten in den USA mit 3,29% der ausstehenden Kreditkartenschulden in ihrem Portfolio einen so hohen Anteil wie zuletzt vor vier Jahren verloren gegeben. Es war nach Angaben von Fitch Ratings das fünfte Quartal in Folge, in dem diese Kennziffer gestiegen ist. Dazu passt, dass die US-Verbraucher nach Einschätzung von Barclays von ihrem verfügbaren Nachsteuereinkommen so viel für den Schuldendienst aufwenden wie seit 2009 nicht mehr. Die American Bankers Association hält dagegen, dass die Kreditkartenschulden gemessen am verfügbaren Einkommen im ersten Quartal sogar gesunken sind.

Wer noch unentschieden ist, ob man jetzt Alarm schlagen oder von einer Normalisierung sprechen sollte, wird von Analysten auf den starken US-Arbeitsmarkt verwiesen. Denn wer einen Job hat, der bezahlt erfahrungsgemäß auch seine Schulden. Im diesjährigen Stresstest der Federal Reserve sind die Risiken im Kreditkartenportfolio dennoch in die erste Reihe aufgerückt. Den Banken hätten im Krisenszenario der Fed Verluste in der Größenordnung von 100 Mrd. Dollar ins Haus gestanden. Ähnlich hohe Abschreibungen mussten die Institute im Zuge der Finanzkrise auf ihr Kreditkartenportfolio vornehmen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Stefan Paravicini

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