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Verbohrt Ölkatastrophe am Golf von Mexiko bedroht Küstenregionen

Archivmeldung vom 03.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt

Es sieht nicht gut aus für die Strände am Golf von Mexiko. Und jeder, der schon mal dort war, weiß, dass unersetzliche Naturschönheiten und eine einzigartige Tierwelt in Gefahr geraten. Die Katastrophe, die selbst unter Einsatz aller Mittel nicht vollständig zu vermeiden sein wird, hat in den USA plötzlich einen scheinbar längst entschiedenen Streit wiederbelebt. Unter dem Eindruck der explodierenden Ölpreise wurde der Ruf nach zusätzlichen Bohrinseln weit draußen im Meer überaus populär und Teil der Wahlkämpfe der vergangenen Jahre.

 Die damit verbundenen Risiken, so der nur noch gelegentlich vorgebrachte Zusatz, seien inzwischen technisch immer besser beherrschbar. Jetzt ist man eines Besseren belehrt worden und die größten Befürworter des uneingeschränkten Bohrens sind auf Tauchstation gegangen. Tatsächlich gab es auch in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Zwischenfällen, die deutlich machten, dass die scheinbar so ausgefeilte Maschinerie versagen konnte. Da war die Schlussfolgerung naheliegend, dass unter bestimmten Umständen auch der größte anzunehmende Unfall der Industrie auftreten könnte - das unkontrollierbare Ausströmen großer Mengen von Rohöl in das Meer. Den bedrohten Küstenregionen bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass in aller Hast doch noch eine Lösung gefunden wird, die das scheinbar undenkbare Versagen der Verschlussmechanismen am Bohrloch wieder gut macht. Denn es gibt derzeit keine erprobte, schnell anwendbare Technologie. Damit offenbart sich in dem Desaster vom Golf erneut die Unfähigkeit der großen Konzerne wie auch der Regierungen, mit den Risiken umzugehen, die sie zulassen. Insofern sind die Nachrichten auch ein Warnsignal für alle, die andernorts und in Bezug auf andere Techniken den Eindruck vermitteln, es werde schon nicht passieren, was nicht passieren darf, dennoch aber theoretisch geschehen könnte. So gesehen sollte das große Unglück, das vor der Mississippi-Mündung seinen Lauf nimmt und bislang schon elf Menschenleben forderte, ein Lehrstück sein für jeden, der beispielsweise mit entscheidet über die Zukunft der Nutzung der Kerntechnologie. Auch dabei muss bedacht werden, dass jede noch so ausgeklügelte Sicherheitsarchitektur ihre Lücken hat und der schlimmste anzunehmende Unfall trotz aller Vorsicht Wirklichkeit werden kann. Die politische Entscheidung zum Einsatz umstrittener Technik muss ehrlicherweise alle Risiken in Kauf nehmen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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