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Neue Westfälische Bielefeld: Angela Merkel zehn Jahre CDU-Vorsitzende

Archivmeldung vom 10.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer in diesen Tagen auf Angela Merkel trifft, erlebt eine selbstbewusste Frau, die den Kopf schüttelt über das, was sie an politischem Dilettantismus umgibt. Die Vorsitzende der CDU ist stark. Stärker als alle anderen Parteifunktionäre, die sie derzeit umgeben. Zehn Jahre ist sie jetzt Parteichefin der größten Volkspartei, und sie ist auf dem Höhepunkt ihrer Macht.

Von Helmut Kohl, der die Partei 25 Jahre lang führte, hat Angela Merkel viel gelernt. Mut, Taktik, Strategie gepaart mit Machtbewusstsein und einer gewissen Rücksichtslosigkeit, die erfolgreiche Führer im politischen Alltag brauchen. Mut: Man kann nicht wirklich nachvollziehen, wie viel Rückgrat dazu gehörte, mit einem einfachen, Aufsatz im damaligen CDU-Leitmedium FAZ Kohl zu stürzen. Merkels Kritiker sagen , sie habe einem am Boden liegenden Alt-Kanzler den politischen Todesstoß versetzt und sind ihr darob bis heute gram. Andererseits: Es gab keinen anderen CDU-Politiker, der damals den Mut fand, diesen Schlussstrich unter die CDU-Spendenaffäre zu ziehen. Taktik: Angela Merkel wollte immer Kanzlerin werden. Auch 2002. Damals haben sie die Funktionäre der Alt-Männer-Partei CDU als Kandidatin verhindern können, allen voran der Hesse Roland Koch, der Merkel zwang, dem CSU-Chef Edmund Stoiber die Kanzlerschaft anzutragen. Andererseits: Auch Kohl ging den Umweg über Franz-Josef-Strauß, um es selbst zur Kanzlerschaft zu bringen. Strategie: Die marktliberale CDU von Leipzig ist out. Es gehört zu den strategischen Leistungen von Merkel, dass sie die CDU zurück in die Mitte holte und ihr soziale Kompetenz gab. Machtbewusstsein, notfalls auch Rücksichtslosigkeit: Friedrich Merz, Roland Koch, Christian Wulff, Günter Oettinger, Jürgen Rüttgers - alle, die ihr gefährlich werden konnten, hat Merkel beiseite geräumt. Mal mit dem lukrativen Job-Angebot eines EU-Kommissars (Oettinger), mal mit Isolation (Merz), mal mit Übernahme der strategischen Planung eines Wahlkampfes wie jetzt gerade im Fall von Jürgen Rüttgers nach dessen Sponsoring-Affäre. Aber reichen diese Führungsqualitäten - wie bei Kohl - für die nächsten zehn Jahre? Die Kanzlerin schwebt neuerdings sehr über den Dingen. Sie geriert sich lieber als Weltenlenkerin in der internationalen Politik als in den Mühen der Koalitions-Ebene. Die Liberalen kennt sie schon aus ihrer ersten Regierungszeit mit Kohl und hat daran nicht nur gute Erinnerungen. Sie hat lieber mit der SPD regiert als mit der FDP, deren Wahlergebnis sie für deutlich zu hoch hält. Es ist aus ihrer Sicht nur ein Dank für elf Jahre Opposition gewesen. Alles wäre völlig problemlos, wenn diese Wahl in Nordrhein-Westfalen nicht wäre. Kohl hatte genügend Instinkt für erfolgreiche Wahlkämpfe auch in Krisenzeiten der CDU. Diesen Beweis bleibt Merkel mit ihren mageren Wahlergebnissen im Bund bisher schuldig. Der CDU-Vorsitzende Kohl hätte in diesen Tagen Außenpolitik Außenpolitik sein lassen und sich mit aller Wucht auf NRW geworfen. Mal sehen, was die CDU-Chefin Angela Merkel tut.

Quelle: Neue Westfälische

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