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Lausitzer Rundschau: Wachsender Bedarf bei Tafeln der Region - Gesellschaft ohne Würde

Archivmeldung vom 15.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist ein seltsames Phänomen, das da vor 15 Jahren aus Amerika nach Deutschland und in die Region gespült wurde. Tafeln, in denen sich arme Menschen die Lebensmittel abholen können, die sonst auf dem Müll landen würden. In einem der immer noch reichsten Länder der Erde stehen täglich viele Tausend Rentner und Hartz-IV-Empfänger an, um sich mit Obst, Gemüse, Grundnahrungsmitteln oder Fertiggerichten einzudecken.

"Warum tun sie sich das bloß an", mag mancher sich fragen - Hartz IV müsste doch reichen zum Leben. Wer mag, kann - zumindest gedanklich - einen kleinen Selbstversuch starten. Als Erwachsener fließen in den staatlichen Regelsatz 3,81 Euro täglich für Lebensmittel und Getränke. Einem zehnjährigen Kind stehen dafür rund 2,70 Euro pro Tag zur Verfügung. Ein kurzer Gang durch die Regale eines Discounters zeigt, wie schwer es geworden ist, diese Sätze einzuhalten. Brot, Milch, Kartoffeln, Käse, Kaffee - fast alle Nahrungsmittel sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Sich und seine Familie unter Hartz-IV-Bedingungen gesund und abwechslungsreich zu ernähren, gleicht mittlerweile einem kaum beherrschbaren Kunststück. Immer mehr Menschen - auch in der Region - überwinden daher ihre Scham. Sie stehen um Essen an, weil sie ohne die Almosen der Gesellschaft nur noch schwer überleben können. Sie verlieren dabei vielleicht ihren Stolz, ganz gewiss aber verliert die Gesellschaft ihre Würde.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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