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Mittelbayerische Zeitung: Ausgehamstert

Archivmeldung vom 16.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sie haben sich rar gemacht, die Nikotin-Touristen, die sich in den Nullerjahren in grenznahen Pensionen einnisteten und ihren Urlaub damit verbrachten, mehrmals am Tag zum Zigaretten-Bunkern über die Grenze zu tuckern. Viel Geschäft mit den Marken-Plagiaten ist dort nicht mehr zu machen, zumal Marlboro-Ost und die anderen mit allerlei Zeugs versetzt sind, die der Gesundheit noch mehr schaden als ohnehin schon.

Ein anderes Gift verspricht dagegen mehr Profit: Zuckerweiße Kristalle, billig herzustellen, auf die Dauer tödlich, für den Augenblick berauschend und in geringer Menge in Tschechien straffrei. Das ist die Gefahr, die auf Ostbayern zurollt und bisher nicht gebremst werden konnte. Die Zigarette, und mit ihr deren Schmuggel, ist auf dem Rückmarsch. Die Einschätzung der Tabaklobby ist dementsprechend mit Vorsicht zu genießen. Mag sein, dass via Polen noch eine ganze Menge Banderole-freier Zigaretten ins Land gerät. Doch dass es der Tabakindustrie um die Staatskasse oder gar um die Gesundheit ihrer Kunden geht, nimmt ihr niemand ab. Denn wo auch immer Zigaretten hergestellt werden: Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie dem Raucher ernsthaft zu schaden beginnen.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)