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Börsen-Zeitung: Das erste Mal

Archivmeldung vom 08.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Gut möglich, dass die Sparkassen eines nicht zu fernen Tages dankbar sein werden für die Steueraffäre ihres Ex-Präsidenten Georg Fahrenschon. Wir bleiben dabei: Der frühere bayerische Finanzminister war ein guter Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Aber mit Helmut Schleweis haben die Öffentlich-Rechtlichen heute zumindest keinen schlechteren. Wenn der seit 67 Tagen an der DSGV-Spitze stehende vormalige Chef der Sparkasse Heidelberg jedes seiner vielen "ersten Male" im neuen Amt so souverän absolviert wie die Bilanzpressekonferenz, darf man sicher sein, dass die Roten hervorragend geführt werden.

Es ist nicht allein der Eindruck von diesem Debüt vor Frankfurter Finanzmedien, sondern wird im Verbund wie auch außerhalb bestätigt: Schleweis ist ein absolut geerdeter, unaufgeregter und allürenfreier Repräsentant einer der größten Finanzgruppen der Welt. Und vor allem: Er lebt seit mehr als vier Jahrzehnten Sparkasse. Nicht zuletzt das macht seine hohe Glaubwürdigkeit aus. Dass er auch aus seiner früheren Funktion als Bundesobmann der Sparkassen und durch die langjährige Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien etwa von Verbundunternehmen über strategischen Weitblick und tiefe Sachkenntnis verfügt, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Abgesehen von der Herausforderung des "ersten Mals" haben die Umstände es Schleweis freilich nicht allzu schwer gemacht, am Mittwoch so aufzutreten, als habe er nie etwas anderes getan, als die Bilanz der Gruppe zu präsentieren - tatsächlich musste er ja als Sparkassenchef eher über lokale Kulturförderung referieren. Doch es gibt unangenehmere Aufgaben, als über Rekorde im Kreditgeschäft, ein Ergebnis vor Bewertung von 10,5 Mrd. Euro - wer bietet mehr? -, eine Kernkapitalquote von fast 16% oder eine Steuerposition von 3 Mrd. Euro - die sieht die Politik gerne - berichten zu müssen. Wieder einmal sind düstere Prognosen zur Ertragsentwicklung nicht wahr geworden. Von der EZB provozierte Einbußen im Zinsüberschuss konnten durch das höhere Provisionsergebnis nahezu ausgeglichen werden, die Kreditrisikovorsorge steht erneut auf der Ertragsseite und somit - bei wiederum kräftig dotierten Reserven - unter dem Strich ein höherer Gewinn. Derweil ist aus dem Thema HSH Nordbank erst mal die größte Brisanz raus.

Die Startbedingungen für einen DSGV-Präsidenten könnten schlimmer sein. Der starke neue Frontmann hat eine starke Gruppe übernommen. Deren Stärke, das sollte festgehalten werden, ist allerdings auch ein Verdienst des Vorgängers.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Bernd Wittkowski

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