Rheinische Post: Mogelpackung
Archivmeldung vom 12.11.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKurz vor Toresschluss der Koalitionsverhandlungen ist wie aus dem Nichts ein Investitionspaket aufgetaucht: 25 Milliarden Euro stehen für allerlei Zukunftsaufgaben zur Verfügung, verkünden Koalitions-Unterhändler aus der zweiten Reihe. Die Summe soll symbolisieren, dass der Bund künftig nicht nur sparen, sondern weiterhin "gestalten" will, und das tun Politiker allemal lieber, als den freien Kräften des Marktes ihren Lauf zu lassen.
Beim näheren Hinsehen entpuppt sich das Paket als die Mogelpackung 
des Jahres, um nicht zu sagen: der Wahlperiode. Hineingesteckt werden
unter anderem die Ausgaben für Forschung und das geplante 
einkommensabhängige Elterngeld. Letzteres hat aber mit Investitionen 
nichts zu tun. Familien sind keine Fabriken. Zur Finanzierung wollen 
Politiker in ihrer Geldnot offenbar das Sparschwein der Bundesbank 
schlachten und Goldreserven verkaufen. Die Rede ist - was ein Zufall 
- von 25 Milliarden Euro. Die Summe soll verzinst werden. Das bringt 
eine müde Milliarde Euro pro Jahr. Die Idee, den Haushalt nach 
Sparpotenzialen zu durchforsten, war den Unterhändlern offenbar zu 
anstrengend. Stattdessen wird - bis auf wenige Ausnahmen - an allen 
Ecken und Enden die Abgabenbelastung erhöht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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