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Rheinische Post: Hauch Kalter Krieg

Archivmeldung vom 11.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Britische Abfangjäger stoppen zwei russische Bomber vor Schottland das totgeglaubte Gespenst des Kalten Krieges ist plötzlich wieder unheimlich lebendig geworden. Testeten die Russen die Reaktionszeit der britischen Luftabwehr? Wollten sie ein Seemanöver der Nato ausspähen? Beides erscheint unsinnig, sind doch die einst hochgerüsteten Fronten erfreulicherweise längst zerbröselt.

Bei aller Konkurrenz: Ein Wiederaufleben der alten starren Ost-West-Konfrontation ist nur schwer vorstellbar. Trotzdem wirkt die Begegnung über der Nordsee beunruhigend. Was sollte die offenkundige Provokation? Es fällt schwer, an einen Alleingang bornierter Militärs zu denken. Die Aktion passt in die Politik des russischen Präsidenten Putin, der den US-Raketenschild in Europa verhindern will und außenpolitisch auch auf anderen Feldern Macht demonstriert. So schwelt der Streit um das Kriegerdenkmal in Estland weiter; zuletzt wurden Verkehrswege in das Nachbarland blockiert. An einer Eskalation des Luftzwischenfalls dürfte zumindest auf westlicher Seite niemand interessiert sein. Öffentliche Reaktionen gab es darum gestern nicht. Es ist Aufgabe der diplomatischen Ebene, eine Neuauflage des gefährlichen Muskelspiels über der Nordsee zu verhindern.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post