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Rheinische Post: Die Bundesliga frisst ihre Trainer

Archivmeldung vom 23.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als am Dienstagabend in Mainz die SWR-Sendung "Elstner extra" aufgezeichnet wurde, bezeichnete Karl Kardinal Lehmann den Umgang der Bundesliga mit ihren Trainern als "ein kapitalistisches Spiel mit Menschen". Er verwendete das Wort "Menschenverachtung". Lehmann konnte nicht wissen, was sich einen Tag später auf Schalke ereignete. Die Entwicklung, die zum "Fall Rangnick" führte, analysierte der Kardinal aber treffend.

Die Trainer, die wichtigsten Entscheidungsträger im immer schnelllebiger werdenden Milliardengeschäft Fußball, finden kaum noch Rückzugsmöglichkeiten. Sie gönnen sich unter dem Erfolgs- und Konkurrenzdruck zu wenige Auszeiten. In der grellen, von immer mehr Kameras beobachteten Fußballwelt sind sie selten unbeobachtet und können sich keine Schwächen erlauben. Sie stehen unter Dauerdruck: durch Vorstände, Sponsoren, Fans und Medien. Ihre Neider hocken auf Tribünen, Spielerberater setzen ihnen zu, die Profis suchen ihren persönlichen Vorteil. Und im Wochentakt, manchmal in noch kürzeren Abständen, müssen sie liefern. Seit dem Start 1963 frisst die Bundesliga ihre Trainer. Dem Münchner und Dortmunder Meistermacher Ottmar Hitzfeld zum Beispiel war am Gesicht abzulesen, wie ihn der Job verschlang. Er stand kurz vor dem Burn-out. Herzinfarkte, Gallenkrankheiten, Magendurchbrüche - alles Stressfolgen bei Dutzenden seiner Kollegen. Viele Trainer flüchteten in den Alkohol. Jede Geschichte ist eine traurige für sich, eine individuelle. Die Ursachen jedoch ähneln sich in diesem "kapitalistischen Spiel mit Menschen".

Quelle: Rheinische Post (ots)

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