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Lausitzer Rundschau: Ins Merkel-Abklingbecken

Archivmeldung vom 16.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer je erlebt hat, wie im Kanzleramt die Abteilungsleiter spuren, wenn die Regierungschefin pfeift, kann nicht dafür sein, dass Merkels Abteilungsleiter Wirtschaft, Jens Weidmann, schon heute zum Präsidenten der unabhängigen Bundesbank berufen wird. So sehr der Mann auch fachlich für den Job geeignet ist - Abteilungsleiter, das sind die loyalen Zuarbeiter ihrer Chefs, die Arbeitstiere hinter ihnen.

Ganz besonders Weidmann, der mit Merkel in der Banken- und Eurokrise durch dick und dünn ging. Zu den Einstellungsvoraussetzungen von Abteilungsleitern gehören Überstunden ohne Ende, Frustrationstoleranz und die Bereitschaft zur Teamarbeit mit allen Koalitionspartnern, wie idiotisch sie man auch finden mag. Kein Wunder, dass regierungsintern niemand gegen Jens Weidmann Einwände hat. Sie sehen ihn ja alle jeden Tag. Aber kann so ein weisungsgebundener Spezialist plötzlich seinen eigenen geldpolitischen Kurs verfolgen, zur Not auch gegen den Willen der Regierungschefin, die ihn in das neue Amt gehievt hat? Kann er bei der Haushaltsaufstellung das Kabinett kritisieren, wenn es zu viel ausgibt. Kann er einen anderen wirtschaftspolitischen Kurs fordern? Die Antwort ist natürlich nein. So schnell kann keiner umschalten. Jens Weidmann braucht ein Abklingbecken für seine Merkel-Loyalität, braucht eine einjährige Karenzzeit weit weg von der Regierung. Nur so gewinnt er innere Unabhängigkeit. Ihn zunächst als einen der Vizepräsidenten der Bundesbank zu berufen, und einen der jetzigen Stellvertreter vorübergehend zum Präsidenten zu ernennen, ist daher die bessere Lösung. Für Weidmann selbst. Vor allem aber für unser Geld. Jung genug ist er sowieso.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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