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Leipziger Volkszeitung zur Fußball-WM

Archivmeldung vom 03.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Südamerikaner sind raus, dem bunten WM-Fest fehlen in der letzten Woche einige Farbtupfer. Das ist schade - Samba und Tango haben unseren Straßen und Plätzen gut getan. Dass nach den Polen nun auch die Engländer die Heimreise antreten müssen, sorgt dagegen für Aufatmen. Beide Länder sind ob ihrer Hooligans gefürchtet. Doch Vorurteile sollten revidiert werden.

Wenn von 70000 angereisten Engländern ganze 158 randalieren, dann gebührt den Gästen von derInsel ein dickes Lob. Das Fest ist weiter ein friedliches, aber die Sicherheitskräfte müssen wachsam bleiben: Ein Verrückter kann die Stimmung zum Kippen bringen. Gestern fuhr einem der Schreck in die Glieder, als ein Autofahrer in die Berliner Fanmeile raste und 21 Menschen - zum Glück nur leicht - verletzte.
Dass Brasilianer und Argentinier auf dem Rasen ihre große Show nicht abziehen konnten, überrascht kaum. Seit 1958 warten sie auf einen Triumph in Europa. Nach einer langen Saison mit Meisterschaft, Pokal, Champions League, WM-Qualifikation und Länderspielen sind die Stars aus Südamerika besonders müde. Die Ronaldinho undCo. verdienen in Europa ihr Geld, jeder Heimflug bedeutet für sie zusätzlichen Stress mit Zeitverschiebung und Klimawechsel. Die Top-Stars mischten in der Champions League bis zum Schluss mit. Da machten die Ballack, Lahm, Borowski oder Klose aus ihrer Not - weniger Spiele auf Weltklasse-Niveau - eine Tugend: Sie durften früher relaxen, ihre ebenfalls leeren Akkus aufladen.
Wie groß sind nun unsereTitelchancen? Mit Argentinien wurde die stärkste Mannschaft ausgeschaltet. Daraus einen Selbstläufer abzuleiten, wäre fatal. Lieber den Ball flach halten! Der leiseste Anflug von Überheblichkeit wird bestraft. Dies erfuhr Argentiniens Trainer Jose Pekermann, der noch am Tag vor dem Ausscheiden seiner Gauchos tönte, dass ein Elfmeterschießen für ihn nicht in Frage komme. So wie sich seine Spieler nach dem Abpfiff (daneben) benahmen, hatten sie das Halbfinale auch nicht verdient.
Von den letzten drei Kontrahenten ist Italien sicher der unbequemste. Doch die DFB-Elf kann auf eine unschätzbare Waffe zurückgreifen. Das Dortmunder Stadion genießt den Ruf einer uneinnehmbaren Festung. Dort wurde das 1:0 gegen Polen von Fans und Mannschaft gleichermaßen erzwungen. Weltmeister wird das Team, das für jeden noch so starken Gegner eine taktische Antwort parat hat. Wer sich auf sein Talent und seine individuelle Klasse verlässt, hat anno 2006 im WM-Finale nichts zu suchen. Siehe Brasilien.

Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung

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