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Mit Gottvertrauen vom Siegerland zur Ostsee

Archivmeldung vom 10.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Golf nach Irrfahrt im Wald. Bild: Polizeipräsidium Mittelhessen
Golf nach Irrfahrt im Wald. Bild: Polizeipräsidium Mittelhessen

Am Mittwoch, dem 08. Oktober, gegen 15.20 Uhr erreichte die Polizei Biedenkopf via Handy der Notruf eines Mannes aus dem Siegerland. Er bat um einen Abschleppunternehmer, da er sich festgefahren hatte. Mit der unbeantwortet gebliebenen Nachfrage nach seinem Standort begannen die Probleme, die letztlich erst nach gut vier Stunden ihr glückliches Ende fanden.

Am Nachmittag des 08. Oktober setzte sich ein im Ruhestand befindlicher Pfarrer in seinen roten VW Golf. Er wollte von zu Hause, einer Stadt im Siegerland, an die Ostsee. Warum er nicht gleich die nahegelegene Autobahn nutzte, bleibt wohl sein Geheimnis. Stattdessen steuerte der Senior sein Auto durch die wunderschöne, herbstliche Landschaft des Siegerlandes bis in das Hessische Hinterland. Auf der Bundesstraße 253 zwischen Biedenkopf und Frankenberg ging es nicht weiter, weil Baumaßnahmen die Ortsdurchfahrt Hatzfeld- Eifa sperrten. In seinem Gottvertrauen baute der Pfarrer vielleicht auf ein Schlupfloch, das über einen Feld- oder Wiesenweg an der Baustelle vorbeiführt. Er ließ also die Sperrbeschilderung und die Schranke hinter sich, kam aber nur bis zur Baustelle. Dort stieß er auf die Arbeiter, die mit einem Blick auf das Siegener Autokennzeichen bemerkten, dass die Ortsdurchfahrt auch für Autofahrer aus dieser Region gesperrt sei. Es erging noch der freundliche Hinweis, dass er es ja über den Feldweg versuchen könne, den auch andere benutzen. So angeregt und in gutem Glauben noch auf dem rechten Weg zu sein, verließ der Reisende irgendwo die Bundesstraße. Er fuhr eine nicht mehr nachvollziehbare Zeit über einen Wirtschaftsweg. Die Qualität dieses zunächst mal noch befestigten Weges ließ nicht zuletzt bedingt durch den vorangegangenen Regen und den Laubfall zunehmend nach. Dem Pfarrer kamen hinsichtlich des noch immer rechten Weges trotzdem keine Zweifel. Er fuhr weiter, wobei die Fahrt vermutlich eher einem Höllenritt glich. Die Qualität des Weges ging nämlich durch Forstmaßnahmen in den Windwurfgebieten von "Kyrill" vollends verloren. Schwere Holzrückmaschinen verursachten rinnenartige Vertiefungen, die ein Vorankommen mit dem üblichen Straßenfahrzeugen eigentlich unmöglich machten. So endete die Fahrt des bissigen roten Fronttrieblers dann auch im wadenhohen Morast. Die unermüdlichen Versuche des Fahrers trotz durchdrehender Räder vorwärts oder rückwärts weiter zu kommen änderten durch den aufgeworfenen Schlamm und Morast lediglich das äußere Erscheinungsbild des Autos (siehe Bild unter www.polizeiprresse.de), nicht aber die Lage. Gott sei Dank ließ den Pfarrer sein Handy danach nicht im Stich. Zwar ist die Netzversorgung im weitläufigen Wald lückenhaft, aber es gelang ihm trotzdem einen Kontakt herzustellen und von seiner Notlage zu berichten. Nur, wo er war, wusste der Mann halt nicht. So setzte eine stundenlange Suche der Polizei Biedenkopf ein. Lautsprecherdurchsagen und Martinshorn verschreckten zwar manches Wild, führten aber nicht zum Gesuchten. Im Gegenteil, die Signale zur Erregung der Aufmerksamkeit brachten die Suchenden sogar auf die falsche Fährte. Der Mann gab in einem Telefonat plötzlich an, beides ganz in der Nähe zu hören. Wie sich später herausstellte hörte er die Geräusche aus dem Lautsprecher seines Telefons! Da sich der Abend näherte, sollte ein Polizeihubschrauber in die Suche einbezogen werden. Als der schon über Mittelhessen kreiste, hörte eine Streife Hupsignale. Gegen 18 Uhr gelang es der Polizei, den Mann ohne Luftaufklärung zu finden. Für das Happy End seiner Irrfahrt sorgte ein sehr hilfsbereiter Landwirt aus Eifa. Er stufte die Hilfe für den in Not geratenen Fremden wesentlich höher ein als die noch zu erledigenden Agrararbeiten. Er rüstete seinen riesigen Schlepper her, fuhr bereitwillig in den Wald und zog den völlig im Morast steckenden Golf frei. Die Polizei begleitete den ortsfremden Golffahrer sicherheitshalber noch bis auf die Umgehungsstraße hinter der Baustelle und hofft, dass er sein Ziel mittlerweile ohne weitere Irrwege erreicht hat. 

Quelle: Polizeipräsidium Mittelhessen

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