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Wodka bleibt Todesbringer für tausende Russen

Archivmeldung vom 01.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wodka: Russen trinken sich häufig ins Koma. Bild: pixelio.de, Günther gumhold
Wodka: Russen trinken sich häufig ins Koma. Bild: pixelio.de, Günther gumhold

Die hohe Zahl früher Todesfälle ist in Russland vor allem auf einen erhöhten Alkoholkonsum von Wodka zurückzuführen, wie das Russian Cancer Research Centre der University of Oxford und der International Agency for Research on Cancer ermittelt haben.

Demnach sterben 25 Prozent der Russen vor dem 55. Lebensjahr. Für die meisten Todesfälle ist der Alkohol verantwortlich. In Großbritannien liegt dieser Wert zum Beispiel bei sieben Prozent. Zu den Todesursachen gehören Erkrankungen der Leber und Alkoholvergiftung. Viele Männer sterben auch an den Folgen von Unfällen oder Streitigkeiten.

Für die Studie wurden die Trinkgewohnheiten von 151.000 Erwachsenen in drei russischen Städten über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren beobachtet. In dieser Zeitspanne starben 8.000 Studienteilnehmer. Die Wissenschaftler bezogen sich auch auf frühere Untersuchungen, bei denen die Familien von 49.000 Verstorbenen über ihre Trinkgewohnheiten befragt wurden.

Laut Richard Peto von der University of Oxford schwankten die Sterberaten in den vergangenen 30 Jahren sehr stark. Die Einschränkungen beim Alkohol und die soziale Stabilität unter den verschiedenen Präsidenten waren großen Schwankungen ausgesetzt. "Der Hauptantrieb für diese Fluktuationen der Sterbezahlen war der Wodka."

Restriktionen beeinflussen Konsum

1985 senkte Präsident Michail Gorbatschow die Wodkaproduktion drastisch und erließ ein Verkaufsverbot vor der Mittagszeit. Damit ging auch der Alkoholkonsum um ein Viertel zurück. Nach dem Ende des Kommunismus war Alkohol wieder leichter erhältlich, es wurde wieder mehr getrunken und die Sterberaten stiegen wieder an.

Während der Präsidentschaft von Boris Jeltzin kam es zu mehr als einer Verdoppelung der Sterbezahlen bei jungen Männern. Der Alkoholkonsum bei Frauen veränderte sich auch mit den politischen Entwicklungen. Sie tranken jedoch weniger und daher waren auch die Sterberaten niedriger. Die meisten Trinker waren auch Raucher und damit erhöhten sich laut den Wissenschaftlern auch die Sterbezahlen.

Seit 2006 gelten wieder stärkere Restriktionen beim Alkohol wie erhöhte Steuern und Verkaufsbeschränkungen. Laut den Wissenschaftlern ist seit diesem Zeitpunkt auch der Alkoholkonsum wieder um ein Drittel zurückgegangen. Der Prozentsatz der Männer, die vor dem 55. Lebensjahr sterben, ist von 37 Prozent auf 25 Prozent gesunken. Ein halber Liter Wodka kostet rund 3,50 Euro.

Pro Jahr und Kopf 13 Liter Alkohol

Stark trinkende Studienteilnehmer kamen pro Woche mindestens auf eineinhalb Liter. 2011 trank jeder russische Erwachsene pro Jahr durchschnittlich 13 Liter reinen Alkohol. Davon entfielen acht Liter vor allem auf Schnaps wie Wodka. In Großbritannien liegt dieser Wert zum Vergleich bei zehn Litern. Davon sind jedoch nur fast zwei Liter Schnaps.

Laut den Wissenschaftlern besteht das größte Problem darin, wie die Russen Alkohol trinken. David Zaridze vom Russian Cancer Research Centre zufolge sind Alkoholexzesse keine Seltenheit. "Es geht darum, wie die Menschen trinken und nicht um die Menge an Alkohol, die pro Kopf konsumiert wird. Die Russen haben immer viel getrunken. Das kalte Wetter ist dabei nur eine Ausrede. Es ist notwendig, dass sich der Lebensstil der Menschen verändert." Details der Studie wurden in TheLancet veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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