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Clownswelt‬ über Doxing durch Böhmermann

Freigeschaltet am 14.05.2025 um 09:00 durch Sanjo Babić
Bild: COMPACTTV / Eigenes Werk
Bild: COMPACTTV / Eigenes Werk

Für den gestrigen Brennpunkt von COMPACT-TV hat unser Reporter Dominik Reichert den Youtuber ‪Clownswelt‬ interviewt. Lesen Sie in unserem Aufklärungspaket „1.000 Seiten BRD-Diktatur“, wie Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit hierzulande immer weiter schwinden. Außerdem bieten wir Ihnen eine gekürzte, schriftliche Version des Interviews mit allen wesentlichen Passagen: Bist du Böhmermann eher dankbar oder eher wütend? Ich meine, natürlich hat er großen Schaden verursacht, aber andererseits hast du jetzt natürlich einen großen Reichweiten-Boost bekommen. Wie ordnest du das ein?

Ich ordne das als eine Art Befreiung ein. Also, ich glaube, Dankbarkeit ist das falsche Wort. Man hat sich einfach mit den Zuständen abgefunden, wie sie eben durch diese Leute herbeigeführt worden sind und kommt zu der Erkenntnis, dass diese Zustände und die daraus folgenden Resultate einen einfach nur noch stärker gemacht haben – und dass im Auge der öffentlichen Meinung diese Sache schon längst ein Sieg der alternativen und dissidenten Medienszene geworden ist, allein durch die Verwendung dieser, in meinen Augen, polit-kommissarisch-Stasi-mäßigen Recherchearbeit gegen meine Person.

Wenn du schon von Befreiung sprichst, ergibt sich jetzt die Folgefrage: Wirst du denn zukünftig möglicherweise auch mit deinem Gesicht und deinem Klarnamen auftreten, oder denkst du darüber nach?

Also, natürlich wird diese Persona hier beibehalten. Es könnte sein, dass auf meinem Kanal irgendwann auch mein Gesicht zu sehen sein wird. Es könnte auch sehr gut sein, dass ich demnächst in verschiedenen Formaten auftreten werde, wo man mich dann mit Gesicht sehen wird und ich Rede und Antwort stehen werde. Der Kanal ist ja nun mit dem Klarnamen verknüpft worden – wider Willen, aber so ist es nun mal. Und auch hier spielt es übrigens keine Rolle mehr, ob da irgendetwas rechtlich sauber oder unsauber war. Es war moralisch falsch und am Ende dann doch ein Gewinn für meine Person. Und wenn die einem diese Entscheidung abgenommen haben, dann hilft da in meinen Augen nichts anderes als die Flucht nach vorn, wenn man es so ausdrücken möchte. Und das gereicht am Ende dann doch zum eigenen Vorteil. Also, an der Stelle kann man schon fast Danke sagen – aber das wäre zu viel.

Es hat sich ja jetzt auch schon herausgestellt – auch inzwischen öffentlich –, dass deine Band, bei der du Gitarrist warst, dich sozusagen herausgeschmissen hat, als diese stasi-mäßigen Journalisten im Endeffekt auf sie zugekommen sind. Wie war das für dich? War das für dich ein sehr, sehr schmerzlicher Verlust, diese Band zu verlieren? Und wie erklärst du dir das, dass sie sozusagen sofort eingeknickt sind und sofort gesagt haben: »Von dem müssen wir uns trennen«?

Natürlich tut das weh, weil ich mir apolitische Hobby-Kontexte wie zum Beispiel die Musik aufgehoben habe. Weil es anders auch nicht geht, weil man irgendwann wahnsinnig wird – gerade, Sie kennen das wahrscheinlich selbst aus Ihrer Arbeit bei COMPACT –, wenn man sich regelmäßig mit dem, was hier passiert, berieseln lässt und immer wieder damit konfrontiert wird, wie offen totalitär dieses Regime mittlerweile geworden ist. Dann kann man schnell die Fassung verlieren, und man braucht einfach einen guten Ausgleich. Diese privaten Kontexte habe ich versucht, mir zu bewahren. Dass sie mir dann dadurch genommen worden sind, tut natürlich weh, weil natürlich das Herz eine Rolle spielt – gerade bei der Musik. Und man muss auch gerade zwischenmenschlich natürlich eine Verbindung zu den anderen Musikern im guten Sinne spüren, um mit ihnen gut musizieren zu können, abseits von jeglicher politischer Einstellung. Offensichtlich – wie wir aber festgestellt haben – hatte ich über all die Jahre, fünf Jahre waren es in Summe, eben kein Problem mit der politischen Einstellung dieser Leute, ich habe das toleriert. Sobald dann aber meine aufgedeckt wird, toleriert man meine Einstellung nicht. Dafür bin ich dann der »Radikalinski«, so wie Böhmermann mich darstellt – womit wir auch zum nächsten kommen. Menschlich halte ich das für schwach, also ich halte es für rückgratlos und schwach, einen dann über so eine stasihafte Aktion – in deren Form man dann bei diesen Personen denunziert wird, die das dann über einen erfahren –, darüber hinaus abzustempeln, eben weil es eine andere Meinung ist.

Wenn man diesen Böhmermann-Beitrag guckt und auch diesen Zeit-Artikel liest, dann wirkt es fast so, als wärst du sozusagen in deinem persönlichen Umfeld weitgehend – ich sag jetzt mal – »in the closet« gewesen. Also, als hätte sozusagen dein persönliches Umfeld zumindest zu großen Teilen von deiner politischen Einstellung nichts gewusst und sie hätten dich dann quasi gegen deinen Willen geoutet. Entspricht das der Realität?

Zur Hälfte. Ich habe einen sehr großen Freundeskreis, der solidarisch hinter mir steht und der schon seit Jahren weiß, was ich auf YouTube mache. Diesen Leuten kann ich vertrauen, und ich weiß, dass diese Leute mich nicht verraten haben. Jetzt ist es so, dass ich davon ausgehen muss, dass mich Leute aus einem anderen bekannten Kontext – aus der Studienzeit höchstwahrscheinlich – an diese Leute durchgestochen, mich wiedererkannt und dann, so glaube ich, diese Kampagne mithofiert haben. Der Weg, auf dem er mich gefunden haben möchte, den Böhmermann in der Sendung darstellt, ist ausgeschlossen. Nein, die haben nicht 8.000 Bands und all ihre zehntausenden Bandfotos durchsucht, um dann irgendeinen Gitarristen zu finden, der ein Plektrum um den Hals trägt – als hätte das niemals irgendein anderer Gitarrist gehabt. Also das ist einfach nur vorgeschoben, um die tatsächliche Recherche dahinter eben nicht preisgeben zu müssen.

Nun sind das ja wirklich – muss man ganz ehrlich sagen – teilweise Stasi-Methoden, die die Leute von der Zeit und um Böhmermann dort eingesetzt haben. Wie haben die Leute, die sozusagen von denen kontaktiert wurden, darauf reagiert? Haben die das auch als solche Stasi-Methoden wahrgenommen?

Meinen Sie jetzt die Personen, die im Artikel als Bekannte referenziert werden?

Genau, also die Personen aus deinem Umfeld, die von ihnen kontaktiert wurden.

Nein, die haben zu 100 Prozent mitgespielt. Das schließe ich daraus, dass keiner von denen proaktiv versucht hat, Kontakt zu mir aufzunehmen im Hinblick auf diese Recherchen. Die einzigen Leute, die im Hinblick auf diese Recherchen zu mir Kontakt aufgenommen haben, waren die Journalisten selber mit ihrem penetranten Anrufen und dem Auftauchen bei meinen Eltern, die mich dann über die Anwesenheit dieser Journalisten vor deren Tür, bei denen zu Hause, informiert haben. Aber aus diesem Bekanntenkreis, der dort zitiert wird, hat kein einziger auch nur ein Wort mit mir darüber ausgetauscht.

Also hat man sich quasi freiwillig am Denunziantentum beteiligt. Wahnsinn.

Davon ist schwer auszugehen. Wie gesagt, keiner von denen hat Kontakt zu mir aufgenommen und gesagt, dass irgendwelche Journos über mich reden. Nein, ich glaube tatsächlich, dass diese Leute initial selbst den Kontakt aufgenommen haben.

Eine Frage fällt mir jetzt doch noch spontan ein. Und zwar ist es ja nun wirklich so, dass diese Böhmermann-Sendung zu großen Teilen nach hinten losgegangen ist. Man sieht es an der ganzen Kritik. Man sieht es an dem Follower-Zuwachs, den du bekommst. Und das hätte er sich ja ein Stück weit denken können. Einige Linke greifen jetzt schon zu Verschwörungstheorien, nach dem Motto, Böhmermann wollte ganz bewusst die AfD pushen. Das halte ich jetzt für sehr, sehr weit gegriffen. Aber wie erklärst du es dir, dass er diesen – man könnte es aus seiner Sicht schon fast Fehler nennen – gemacht hat und im Endeffekt mit dem Effekt, genau das AfD-Vorfeld maximal von der Reichweite her zu boosten?

Weil sie verzweifelt sind. Weil sie argumentativ nicht beikommen können. Weil wir die Argumente haben. Wir haben die polizeiliche Kriminalstatistik und können auf dieser Grundlage für eine restriktivere Migrationspolitik sprechen. Wir haben die Realität auf unserer Seite in Form von diversen grausamen Anschlägen in den vergangenen zehn, elf Monaten. Und diese Leute selbst versuchen nur mit Gaslighting, Feindmarkierungen und Zersetzungsmethoden, uns beizukommen, weil sie es argumentativ nicht schaffen. Das scheint gerade den politisch-medialen Komplex in eine – und das muss ich wirklich so sagen – Radikalisierung zu treiben, weil das, was wir da gesehen haben, in meinen Augen ein durch blanke Verzweiflung getriebener Akt war, hier zu versuchen, jemanden so weit einzuschüchtern, dass er damit aufhört.

Alles klar. Gut, das sind alle meine Fragen gewesen. Vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.

Kein Problem, sehr gerne.

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Quelle: COMPACT-TV

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